Siebter Tag, Samstag, 21.10.2023
Heute morgen endlich mal blauer Himmel und Sonnenschein, leider vermischt mit des Gewissheit, dass das nur einen Tag hält.
Also die Zeit nutzen und Cordoba Richtung Sevilla verlassen. Zunächst hatten wir noch an einem Platz außerhalb unsere Ver- und Entsorgungen zu erledigen.
Von Olivenhainen zu Orangenplantagen
Die Landschaft war während der Weiterfahrt zunächst noch etwas geprägt von Olivenhainen, viele Neuanpflanzungen sah man rechts und links der Straße und dann plötzlich wechselte die Vegetation. Anstatt der blassgrünen Olivenbäume sah man nun über ein unendliches Meer von sattgrünen Bäumen mit orangefarbenen Früchten daran. Ab jetzt also Orangenplantagen soweit das Auge reichte. Auch irgendwie Monokultur.
Hoch oben auf einem Berg thronte majestätisch eine stolze Burg, unterhalb geduckt so ein typisches andalusisches weißes Dorf – Almodovar. Wir fuhren in den Ort zum Parkplatz unterhalb der Burg, nicht um sie zu besichtigen, nur um vielleicht einen guten Fotopunkt zu haben. Doch schon bei Annäherung an den Platz Autos über Autos. Der Parkwächter winkte uns gleich durch und rechts und links der Straße, in jeder Seitenstraße massenweise Autos. Heute am Samstag bei schönem Wetter will wohl jeder Spanier der kann diese Burg besichtigen. Für uns bedeutete das die Weiterfahrt.
Auch hier in Andalusien keine guten Straßen, es rüttelte und schüttelte, man fühlte sich an Rumänien oder Serbien erinnert. Doch inzwischen ist ja auch bei uns vieles im Argen, wir dürfen also nicht meckern.
Auf Platzsuche in Sevilla
Sevilla als Provinzhauptstadt und größte Stadt Andalusiens ist nicht so gut ausgestattet mit preiswerten und zugleich sicheren Parkplätzen für Wohnmobile, daher musste Beate eine Weile recherchieren, bis sie einen Platz mit guten Bewertungen gefunden hatte. Der lag zwar acht Kilometer außerhalb des Stadtzentrums, verfügte aber über eine gute Busanbindung. Sehr einladend sah er auch nicht aus, ebenso die ganze Gegend drumherum, doch der Besitzer war sehr freundlich und der Platz schien sicher und das ist uns wichtig.
Das Desaster bei der Kutschfahrt
Mit dem Bus ging es preiswert und zügig mitten ins Zentrum der Stadt. Erstes Ziel sollte der frühere königliche Palast mit Gärten Real Alcazar sein, doch ohne Stadtplan nur mit Smartphone und Google Maps war die Wegfindung gar nicht so einfach. So liefen wir einen großen Bogen und immer den Menschenmassen nach, um zum Ziel zu kommen. Dann standen wir vor der mächtigen Kathedrale und dem Alcazar. Menschen über Menschen standen hier herum, in Schlangen am Eingang zu Kathedrale und dem Alcazar. Was nun tun, die Stadt ist groß, alles zu Fuß erkunden geht wohl nicht. Auf dem Platz standen viele Pferdekutschen für Touristen herum, die Rundfahrten anboten. Warum nicht mit einer Pferdekutsche die Sehenswürdigkeiten der Stadt erkunden?
Nett war es, so gemütlich durch die Gassen zu fahren, doch plötzlich fiel mir wieder ein, dass Pferde und ich nicht zusammen passen. Leider bekomme ich sehr schnell Atemnot, irgendwas vom Pferdehaar, genauso wie bei langhaarigen Katzen, dringt in meine Lunge ein und lässt die Lungenbläschen anschwellen. Das Ein- und Ausatmen wird dann immer mehr zur Qual, fast wie vor dem Erstickungstod.
Nach 30 Minuten war die Fahrt zu ende, genießen konnte ich sie nicht und ich hätte die Dauer auch reklamiert, denn vorgesehen waren 45 – 60 Minuten, doch war ich froh, vom Pferd wegzukommen.
Einzige Möglichkeit meine gesundheitliche Situation zu ändern war zum Wohnmobil zu fahren und mein Asthmaspray zu benutzen. Zum Glück hatte ich es überhaupt auf diese Reise mitgenommen.
Mit dem Taxi ging es zurück zum Stellplatz, dann die Erlösung.
Abendessen in Triana
Kurz vor 18 Uhr fuhren wir erneut mit dem Bus in die Stadt und zu Fuß hinunter zum Fluss Guadalquivir. Eine der zahlreichen Brücken querten wir und gelangten in das für seine vielen Bars und Restaurants bekannte Stadtviertel Triana. Hier fanden wir auch ein gutes Lokal und bestellten typisch andalusisches Essen. Fast alle Lokalitäten machen hier erst sehr spät auf, viele nicht vor 20 Uhr, denn dann erst gehen die Leute zum Essen. So füllte sich denn auch das Viertel erst nach Einbruch der Dunkelheit mit Menschen, in erster Line jungen Leuten.
Wir ließen uns in einer weiteren Bar nieder, um noch ein Abschlussgetränk zu uns zu nehmen.
Dann traten wir den langen Rückweg zur Bushaltestelle an, durchquerten dabei die von Bars gesäumten und mit Gästen gefüllten Straßen und konnten dann spät am Abend zum Stellplatz zurück kehren.
Ein Schnäpschen zum Abschluss, dann war dieser schöne und teilweise auch dramatische Tag Geschichte.
Gefahrene Kilometer: 137 km
Die Autobahnen in der Schweiz 🇨🇭 und Frankreich 🇫🇷 sind jedenfalls besser als in D, haben wir gerade auf unserer Reise auch festgestellt, zu den Strassen in Spanien, wenn auch nicht Autobahn. Von Deiner Rossallergie wusste ich bisher nix 🤔