Von Küste zu Küste – Mittendurch statt nur hinein

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Sechsundzwanzigster Tag, Donnerstag, 14.03.2024

Höhle der Superlative

Die Highlights Tag für Tag auf Sardinien reißen nicht ab. Wir parkten seit gestern Abend unterhalb der Grotta di Ispinigoli, eine der größten Höhlen Italiens. 

Schon früh leuchtete die goldene Sonne und wir freuten uns auf den Tag. Um 10 Uhr wurde die Höhle geöffnet, es sind nur geführte Touren möglich. Wir waren zu dieser Zeit die einzigen Besucher. Eine junge Italienerin mit gutem Englisch führte uns und gab hervorragende Erklärungen ab. 

Leider darf man aus nicht erklärlichen Gründen in der Höhle nicht fotografieren, so gibt es keine Bilder von uns.

In die Grotta di Ispinigoli geht es 50 Meter hinab, schon kurz nach dem Passieren des Eingangs sieht man in den riesigen Höhlenraum, der dominiert wird von einem 38 Meter hohen Stalagmiten, der vom Boden bis zur Decke reicht und als der größte Europas gilt.

45 Minuten dauerte der Rundgang durch diese riesige, beeindruckende Höhle. Derartig mächtige Tropfsteine hatten wir noch nicht gesehen. Die Führerin ließ uns Zeit, alles genau anzuschauen und beantwortete gern jede Frage. 

Zum Beispiel die nach der Besucherzahl, die uns glatt umhaute. Etwa 50.000 Besucher kommen in der Saison hierher, da kann man sich vorstellen, was hier und anderswo auf der Insel in der Sommersaison los ist. Gut, dass wir jetzt hier sind.

Auf den Hausberg von Nuoro

Erstes Fahrziel heute war der Monte Ortobene, der Hausberg der Provinzstadt Nuoro. Wir hatten ja für heute geplant, nochmal quer über die Insel nach Bosa zu fahren, wo wir vor 10 Tagen im Regen fast weggespült worden waren. Bosa hat es verdient, nochmals bei Sonnenschein besucht zu werden.

Von Nuoro aus fuhren wir hinauf auf den Monte Ortobene, von won aus man einen wunderschönen Ausblick auf die Landschaft drum herum hatte.

Als erstes begegnete uns eine Statue der aus Nuoro stammenden Literaturnobelpreisträgerin von 1926, Grazia Deledda. Dann ging es ganz hoch zur beeindruckenden Bronzestatue von Jesus Christus, dem Erlöser von 1901. Diese Statue ist eine von 19, die auf Anregung von Papst Leo dem 13. um 1900 überall in Italien an exponierten Orten aufgestellt wurden, um die 19 Jahrhunderte nach Christi Geburt zu würdigen.

Landschaft um Monte Ortobene, der Hausberg der Provinzstadt Nuoro
Landschaft um Monte Ortobene, der Hausberg der Provinzstadt Nuoro
Bronzestatue von Jesus Christus auf dem Monte Ortobene
Bronzestatue von Jesus Christus auf dem Monte Ortobene

Quer durch nach Bosa

Nach einem Versorgungsstopp bei der hier sehr verbreiteten Supermarktkette Euro Spin ging es dann schnurstracks nach Bosa, durch herrliche Landschaft, hin und wieder an Irland erinnernd, aber nicht mehr gebirgig. 

Leider findet man bei jedem Stopp und auch während der Vorbeifahrt überall Müll in der Landschaft. Kaum ein von Menschen zu erreichender Fleck Erde, der nicht mit irgendwelchen Abfall bedeckt ist. Hier hat der Italiener noch viel Nachholbedarf in Sachen Umweltschutz.

Müll überall an der Straße
Müll überall an der Straße
Müll überall an der Straße
Bauruinen auf Sardinen begegnen uns des öfteren
Bauruinen auf Sardinen begegnen uns des öfteren

Kurz nach 16:00 Uhr erreichten wir den Platz oberhalb der Stadt, von wo aus wir die ersten, verregneten Fotos 11 Tage zuvor gemacht hatten. Nun sah alles freundlich leuchtend aus.

Wir nahmen den gleichen Parkplatz zur Übernachtung ein und machten uns dann auf den Weg in die Stadt.

Bosa bei Sonnenschein
Bosa bei Sonnenschein
Bosa bei Sonnenschein

Die Stadt und der Aperol Spritz

Enge Gassen, gepflastert mit runden Kieselsteinen, schmale Treppen und kleine, verwinkelte Wege kennzeichnen die Altstadt von Bosa. In viele Gassen dringt kaum Sonnenlicht ein. 

Doch Bosa gefällt uns besser als alle bisher hier auf Sardinien besuchten Orte. Das Besondere sind hier die schmalen, hoch aufragenden, bunten Häuser, die von fern so schön im Sonnenlicht leuchten. Ist man allerdings auf den Gassen unterwegs, sieht man hiervon wenig.

Bunte Häuser in Bosa
Bunte Häuser in Bosa
Enge Gassen von Bosa
Enge Gassen von Bosa
Enge Gassen von Bosa

Auf dem zentralen Platz beleuchtete die Sonne noch einige Tische eines Straßencafés, in dem wir uns nieder ließen. Zwei Aperol Spritz zum Tagesausklang gönnten wir uns, dann ging es zurück zum Wohnmobil.

Zentraler Platz in Bosa
Zentraler Platz in Bosa
Speicherhäuser von Bosa die leider zerfallen
Speicherhäuser von Bosa die leider zerfallen

Obwohl es heute tagsüber schon recht warm war und ich die Ortsbesichtigung ohne Jacke machen konnte, wurde es, nachdem die Sonne weg war, sehr bald recht kühl, sodass wir froh waren, wieder ins warme Wohnmobil zu kommen.

Gefahrene Kilometer: 130,4 km

Landkarte

Unser Tagesabschluß
Unser Tagesabschluß

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Ruth

    Tatsächlich hatte Signora Deledda am selben Tag wie unsere Tochter Melanie Geburtstag, 27.09.1871, allerdings wurde sie 121 Jahre vor Melanie geboren. Das Nobelpreiswerk heisst: Schilf im Wind, kann man immer noch kaufen. Scheinbar hat sie sich für Frauenrechte interessiert, Kontakt zu
    Maria Montessouri… interessant 😊

  2. Ruth

    Scheint ein schöner Ort zu sein, das Bosa na😊 Der zentrale Platz erinnert mich an Bastia auf Korsika.
    Gracia Deledda sagt mir nix, werde ich gleich googeln.
    Ja, das mit dem Müll war uns in den 80er Jahren auf Kreta so stark aufgefallen. Aber das ist über
    40 Jahre her. Nix gelernt?

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