Von den Bergen ans Meer

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Achtzehnter Tag, Mittwoch, 01.11.2023
El Torcal de Antequera
El Torcal de Antequera

Traumwetter

Nach einer absolut ruhigen Nacht der Blick aus dem Fenster. Die Sonne kam gerade hinter dem Horizont hervor, der Himmel war klar, wolkenlos. Es versprach ein Traumtag zu werden.

Viertel vor zehn waren wir oben am Centro de Visitantes El Torcal de Antequera. Der Parkplatz war schon gut gefüllt, wir fanden aber dennoch einen Platz für unser Wohnmobil. Heute ist auch in Spanien Feiertag, Allerheiligen, und die Spanier haben frei. Das Naturschutzgebiet El Torcal ist ein riesiges Karstgebiet mit bizarren Felsformationen soweit das Auge reicht. Absolut einmalig. Es gibt zwei Wege durch das Naturschutzgebiet, einen kurzen 1,4 Kilometer und einen langen 2,7 Kilometer lang. Beide Wege können miteinander verbunden werden.

Blick auf die Andalusiens Bergwelt
Blick auf die Andalusiens Bergwelt
El Torcal de Antequera
El Torcal de Antequera
El Torcal de Antequera

Durch eine mystische Landschaft

Der Weg durch diese Felsenlandschaft ist nicht hergerichtet worden, lediglich Pfosten hat man aufgestellt mit Pfeilen darauf. Wo er lang führt sieht man an den schmutzig brauen Felsen, dort, wo jeder Besucher entlangläuft. Man muss aber sehr viel klettern und steigen, um voran zu kommen. Wir blieben immer wieder stehen, machten unzählige Fotos. Hier könnten man einen Science Fiction Film drehen, der auf einem anderen Planeten spielt, so unwirtlich sieht die Landschaft aus.

Weg des El Torcal de Antequera
Weg des El Torcal de Antequera
Weg des El Torcal de Antequera
Weg des El Torcal de Antequera
Weg des El Torcal de Antequera

Da es noch gestern geregnet hatte war der Weg dort, wo die Sonne nicht hinkam, matschig und glitschig. Man musste sehr aufpassen, nicht auszurutschen. Enge Felspassagen waren zu durchqueren und oft mussten wir entgegenkommende Wanderer an Ausweichstellen passieren lassen. Viele Spanier waren mit hellen Turnschuhen unterwegs und wir amüsierten uns darüber, wie es denn sein wird, wenn sie mit diesen Schühchen die matschigen Stellen passieren müssen.

Hin und wieder sahen wir auch Steinböcke auf den Felsen herumklettern, kleine Eidechsen, die die wärmende Sonne auf den Steinen genossen. Gute Fotos konnten wir immer wieder von ihnen machen.

Auffallend war, wie laut sich die Spanier hier in dieser wundervollen Natur verhielten. Noch sah man sie nicht, doch hörte sie schon von Weitem. Allgemein ist uns aufgefallen, dass die Spanier sehr laut sprechen, dazu so schnell wie ein Wasserfall. Leise sein ist für viele wohl ein Fremdwort.

El Torcal de Antequera
El Torcal de Antequera
Eidechse
Steinbock im El Torcal de Antequera
Steinbock im El Torcal de Antequera
Steinbock im El Torcal de Antequera
Steinbock im El Torcal de Antequera

Beate machte immer wieder Fotos uns sah alle möglichen Fabeltiere und Figuren in den Gesteinsbrocken. Lasst eurer Fantasie freien Lauf

Kamel
Krimskram
Drachen
Wurzelsepp
Geier
schlafender Hund
Elefant mit Krone
Fräulein

Auf zur Küste

Dreieinhalb Stunden später saßen wir noch etwas auf einem Picknickplatz vor dem Wohnmobil und ließen die Tour Revue passieren. Der morgens sehr volle Parkplatz hatte sich bereits geleert und immer mehr Leute fuhren mit den Shuttlebussen hinunter zum Parkplatz, auf dem wir genächtigt hatten. Gut, dass wir frühzeitig hoch zum Besucherzentrum gefahren sind. Gerade wollten wir abfahren, fragte uns ein junger Deutscher, ob wir ihn und seine Freundin mit nach unten zum Parkplatz nehmen könnten, sie wollten nicht länger auf den Bus warten. Im Gespräch während der kurzen Fahrt stelle sich heraus, dass die Freundin aus Stetten an der Donau kommt, ihre Eltern noch dort wohnen. Die Welt ist klein, da trifft man in Andalusien auf eine Deutsche, die aus dem gleichen 750 Seelenort wie wir kommen.

Rapunzel lass dein Haar herunter
bis in dem Himmel
El Torcal de Antequera
El Torcal de Antequera
El Torcal de Antequera

Unser Tagesendziel war Benalmadena an der Küste, gleich neben dem bekannteren Torremolinos. Dort gibt es eine Ent- und Versorgungsstation und einen großen, kostenfreien Stellplatz.

Wir fuhren durch herrliche Berglandschaft vorbei an weißen Dörfern hinunter zur Küste. Die großen Bettenburgen Torremolinos begrüßten uns, übergangslos erreichten wir Benalmadena. Entlang der Promenadenstraße ein Geschäft mit Souvenir- und Strandartikeln neben dem anderen, unterbrochen von Bars und Restaurants. Auf der linken Straßenseite reihte sich Hotelburg an Hotelburg.

Der Stellplatz war bald erreicht, schon fast voll, ein Plätzchen war für uns noch frei. Hier Urlaub zu machen wäre für uns ein Gräuel, doch ist es auch gut, dass viele hierher fahren, bleiben andere Fleckchen Erde doch vom Massentourismus verschont.

Nach dem Abendessen noch eine Runde in die Stadt, entlang am Wasser und zurück über die Promenadenstraße. Typisches Pauschaltouristenflair auf jedem Meter, den wir liefen. In einer Bar nahmen wir noch ein Getränk ein, ich erstmals ein Glas Sangria, Beate einen Aperol Spritz. Dass sich die Bedienung dann zweimal bei der Bezahlung verrechnet hatte, erst zuviel verlangt, dann zuviel Rückgeld herausgegeben hat, konnte uns letztlich egal sein.

Der Wohnmobilstellplatz hatte sich inzwischen weiter gefüllt, wie wird das dann erst in der Hauptsaison sein?

Gefahrene Kilometer: 78 km

Landkarte

El Torcal de Antequera
El Torcal de Antequera
El Torcal de Antequera

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth

    Sehr schön dort in den Bergen. Dort jemanden aus Stetten zu treffen ist total krass 🥳

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