Unser erstes Mal – Austern in St. Vaast

11. Tag, Donnerstag, 08.06.2023

Wetter – vergiss es

Heute morgen gleiches Wetter wie jeden morgen, grau und grau und grau. Obwohl die Sonne gestern glutrot unter ging, kein schöner Tagesbeginn. Dazu Sturm die ganze Nacht, der mich veranlasste, gegen 05:00 Uhr morgens rauszugehen, um die Plane um unsere Fahrräder fester zu zurren, damit sie nicht wegfliegt.

Meeresfrüchte
Meeresspinnen
Meeresfrüchte
Krebse
Meeresfrüchte
Langusten

Spät ging es los, erstes Ziel war der Ort St. Vaast la Hougue mit vorgelagerter Insel Tatihout, auf der sich eine Festung befindet. Eigentlich hatte ich vor, dorthin zu fahren, leider waren das Wetter und die Sicht zu schlecht, sodass wir davon Abstand nahmen. Im Hafen viele Fischerboote und am Ufer zahlreiche kleine Restaurants, die Austern frisch von Kutter anboten. Ein Angebot schien uns dann doch sehr verlockend, wollte ich doch unbedingt mal Austern in der Normandie probieren. Sechs Stück inklusive ein Glas Wein und Brot und Butter für 11,50 € erschien uns angemessen genug um den Versuch zu wagen. Also rein und Platz genommen. Dann kamen sie und wir nahmen allen Mut zusammen, um die erste zu schlürfen. Mmmh, gar nicht mal so schlecht. Beate hatte sich vorsichtshalber eine kleine Portion Shrimps bestellt, und nach der ersten probierten Auster überließ sie großzügig den Rest mir. Nun, meine Leibspeise werden sie nicht und ich kann auch den Hype um Austern nicht verstehen, aber ganz so übel waren sie auch nicht.

Austern
Austern
Austern
Teller voll
Austern
Teller leer

Auf der Mauer rund um die Festung

Etwas außerhalb von St. Vaast liegt die Festung La Houguette, die wir uns anschauen wollten. Große Teile davon gehören dem französischen Militär und sind nicht zugänglich, der andere Teil war es heute auch nicht. Also nur ein Spaziergang auf dem Rundweg um die Festung, wobei viel Weg auf einer kleineren Mauer zurückgelegt werden konnte. Am äußersten Ende allerdings war Schluss, das derzeitige Hochwasser und der Wind ließen es nicht zu, die ganze Anlage zu umrunden. Die Wellen schlugen gegen die Mauer und hoch spritzte das Wasser darüber. Also wieder den gleichen Weg zurück.

Auf der Fahrt nach Barfleur, dem angeblich schönsten Ort in ganz Frankreich, riss dann die Wolkendecke wieder auf und die Sonne leuchtete von blauen Himmel. Nun, mit dem Titel „schönstes Dorf Frankreichs“ schmücken sich viele Orte, viele sind auch sehr hübsch, Barfleur hat das m.E. allerdings nicht verdient. So ging es dann bald weiter zur westlichsten Spitze der Halbinsel Cotentin, zum Leuchtturm bei Gatteville. Nur ein Foto, dann weiter.

Festung La Houguette
Festung La Houguette
Festung La Houguette
Leuchtturm Gatteville
Leuchtturm Gatteville

In der Stadt mit dem einst größten Hafen der Welt

Nur wenige Kilometer waren es, bis wir die Stadtgrenze von Cherbourg erreichten. Schon von Weitem konnten wir die großen Hafenkräne sehen, doch bis wir den Parkplatz am Hafen und nicht weit von der Innenstadt erreicht hatten, verging noch viel Zeit. Cherbourg war für die Amerikaner nach der Invasion eine der wichtigsten Stationen, die erkämpft werden mussten, da hier ein großer Hafen war, der für den Nachschub benötigt wurde. Nach der Einnahme Cherbourgs durch amerikanische Soldaten und dem Beginn der Nachschublieferungen aus den Staaten entwickelte er sich zum zeitweise größten Hafen der Welt, was den Schiffsverkehr und den Warenumschlag anging. Wir machten uns auf in die Innenstadt. Überall wird gebaut, sind die Straßen aufgerissen und wird der Verkehr umgeleitet. Die Innenstadt selbst bietet nicht sehr viel Interessantes, viele Geschäfte stehen leer, ganze Straßenzüge vereinsamt. Die alte Bausubstanz ist zum großen Teil noch da, weil Cherbourg nicht von den Amerikanern bombardiert und zerstört wurde, aber dennoch hat die Stadt kein Flair. Fazit von uns: eine großen Stadt, die man nicht besucht haben muss.

Atom-U-Boot „Le Redoutable
Atom-U-Boot „Le Redoutable

Zurück am Auto fuhren wir noch ein Stück zum Liegeplatz eines riesigen früheren französischen Atom-U-Bootes, der „Le Redoutable“ (Der Gewaltige), das hier auf dem Trocknen als Museumsschiff zur Besichtigung freigegeben ist. Es war schon kurz vor 18:00 Uhr, sodass ich auf einen Gang durch das Innere verzichtete.

Grillabend am Meer

Unser Übernachtungsplatz außerhalb von Cherbourg war schnell gefunden, ein kleines Wiesenstück abseits der Hauptstraße direkt am Meer. Hier konnte man es aushalten, toller Blick, tolles Wetter und warm. Das Wohnmobil schirmte den heftigen Wind ab, sodass wir unsere gestern gekauften Wurstwaren gemütlich grillen und verzehren konnten. Ein herrlicher Abend an einem herrlichen Ort, der so nur mit dem Wohnmobil zu erleben ist.

Gefahrene Kilometer: 99 km

Landkarte

Kunst am Bunker
Kunst am Bunker

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth Sieker-Hoppmann

    Hm, die Austern sehen gut aus, Melanie und ich mögen sie gerne (aber immer nur 3, wir teilen und bestellen ein 2. Glas Wein dazu), der Gerry mag sie gar nicht. 😊

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