Zweiter Tag – Mittwoch, 13.10.2021
Auf zum Gotthard
Die ganze Nacht prasselte der Regen auf das Wohnmobildach, auch am Morgen hörte es nicht auf. Tief hängende Wolken verbargen jeden Berggipfel rund um den Urnersee, Teil des Vierwaldstätter Sees. Auf dem oberhalb von uns hin und wieder sichtbaren Fronalpstock lag Schnee.
Zunächst ging es am See entlang, dann weiter Richtung Gotthardpass. Das Wetter war schlecht, Besserung erst mal nicht in Sicht. In Andermatt zweigte die Strecke ab, einmal Richtung Furka-Pass, bereits gesperrt, und dem Gotthardpass. Es ging höher hinauf und leichter Schnee bedeckte den Boden. Wir kamen der Passhöhe näher und es wurde heller, die Sonne kämpfte sich durch. Kaum waren wir auf dem Weg abwärts wurde es schöner, die Sonne zeigte sich und die Wolken verschwanden nach und nach. Ein kurzer Stopp zum Fotografieren ließ uns die Eiseskälte hier oben in knapp 2100 Metern spüren.
Dann ging es hinunter nach Airolo, hier waren wir schon im italienischen Teil der Schweiz. Lang zog sich die Fahrt hin bis Bellinzona, dann ging es weiter auf die Ostseite des Lago Maggiore, der wir bis zum südlichen Ende folgten. Zwischendrin die italienische Grenze, wir wurden nur durchgewunken.
Durch die Poebene zum Ziel
Die Fahrt zog sich hin, es gab keine bekannten Zielpunkte, wir folgten nur dem Navi und hofften, dass es uns den richtigen Weg wies. Irgend wann dann führte es uns zu einer Brücke über den Po, leider wurde sie gerade erneuert. Eine Umleitung war nicht ausgeschildert, also mussten wir sie uns selbst suchen.
Weiter ging es durch typische italienische Dörfer mit ihren engen Straßen und durch weites, flaches Land der Poebene. Mehrfach querte die Straße den Fluss bis endlich in der Ferne die sanften Hügel des Piemont auftauchten. Dennoch war es eine ziemliche Kurverei, bis wir endlich dem Zielpunkt Sacro Monte di Crea näher kamen. Die Wallfahrtskirche auf der höchsten Erhebung des Piemont ist der Ausgangspunkt einer kleinen Genusstour durch die bekanntesten Orte des Piemont. Ganz in der Nähe parkten wir auf einem sehr schönen Stellplatz in absoluter Ruhe und mit herrlichem Blick über die Hügellandschaft.
Enttäuschung an der Kirche
Nun hieß es, hoch zur Wallfahrtskirche zu gehen, in deren Nachbarschaft ein gutes Restaurant sein soll. Aber zuerst warfen wir einen Blick in die Kirche, nicht übermäßig beeindruckend, da hatten wir auf unserer Balkanreise prachtvollere Gotteshäuser gesehen. Auf dem Bergrücken sind als Besonderheit 23 Kapellen mit figürlichen Darstellungen des Lebens Jesu errichtet, die man auf einem Rundweg alle besichtigen kann, allerdings nur durch einen Blick durch die vergitterten Türen.
Dann ging es zum Restaurant, doch es war geschlossen. Den Hinweisen an der Tür entnahmen wir, dass es nur sehr unregelmäßig an Freitagen und Samstagen geöffnet ist. Schade, nichts mit gutem Essen und gutem Wein. Also schauten wir, wo im Nachbarort man hingehen könnte, doch überall hieß es nur „geschlossen, öffnet am Donnerstag“. Also wie bei uns, fast alle Restaurants haben an einem bestimmten Wochentag gleichzeitig zu. Somit lohnt es nicht, woanders hinzufahren. Doch was nun zu Abend essen? Spaghetti sind immer an Bord, an Wein fehlt es. Doch neben der Kirche befand sich auch noch eine Bar, wo wir eine gute Flasche Bardolino d’Asti kaufen konnten.
Das erste Glas tranken wir noch im Sonnenschein am Wohnmobil mit herrlichem Blick in die Umgebung, dann verschwand die Sonne und es wurde kühl.
Den Wein genossen wir zu einem guten Spaghettigericht im Wohnmobil, dann läuteten wir den Abend ein und legten uns bald ins Bett. Obwohl es „nur“ knapp 350 Kilometer Fahrt waren, brauchten wir dafür über sieben Stunden fast ohne Pause, und das strengt enorm an. Wir hatten uns entschieden, grundsätzlich keine Autobahnen zu fahren, da wir Landschaft genießen wollen, doch der hierfür zu zahlende Preis ist nicht unerheblich.
Gefahrene Kilometer: 346 km
bin durchs Camperforum auf Eure Seite gestoßen. Ich hätte mir ein paar Worte zum Lago Maggiore gewünscht, weil das meine Homebase ist und ich mich immer drüber freue zu lesen wie andere die Orte dort sehen. Und ich lese natürlich auch immer wieder gerne Geheimtipps von anderen Campern, man lernt ja nie aus und kennt nie alles 😉
Vielleicht beim nächsten mal! Viele Grüße!
Hallo,
Der Lago Maggiore war nicht unser Ziel.