Siebzehnter Tag, Samstag, 28.05.2022
Endlich mal kein Regen am Morgen, auch die Nacht durch blieb es trocken. Na, wer sagt es denn, so hatte ich es prognostiziert. Wir blieben aber trotzdem lange im Bett, der Himmel war ja noch grau.
Beate hatte dieses gestrige Computerproblem die ganze Nacht nicht losgelassen und heute morgen beim Frühstück wieder daran gearbeitet. Und tatsächlich gelang es ihr, den Fehler zu beheben. Ich gebe bei Computerproblemen schnell auf, sage mir, so ist es, funktioniert halt nicht. Beate aber lässt es solange keine Ruhe, bis das Problem gelöst ist. Auch dafür liebe ich sie.
Weiter ging es gegen halb elf, das Wetter schien sich beruhigt zu haben, zwar war der Himmel immer noch grau, aber hohe Wolken und Fernsicht, sodass wir wieder die herrliche Landschaft genießen konnten. Immer wieder mussten wir anhalten, um Fotos zu machen. Wir fuhren teilweise die NC 500, eine touristische Straße über 500 Meilen, hauptsächlich entlang der North Coast von Schottland. Im kleinen Städtchen Gairloch machten wir Pause, dort konnten wir die Toilette entleeren und am Strand einen kleinen Spaziergang machen. Da ich heute nochmal Lust auf Fish and Chips hatte, beschlossen wir ins Golfclub Restaurant zu gehen und dort zu Mittag zu essen.
Danach ging es weiter, das Wetter klarte immer mehr auf und die Bergspitzen tauchten aus den Wolken auf. Imposant anzusehen ein Bergriese von über 800 Metern, der fast direkt aus dem Fjord bzw hier Loch aufstieg. Auch am Nachmittag waren einige Fotohalte drin. Irgendwann dann riss die Wolkendecke komplett auf, die Sonne kam hervor und beleuchtete die Landschaft. Die Wasserflächen der Lochs funkelten und die Berge erstrahlten im Sonnenlicht. Ich freute mich, da ich doch gern den Höhepunkt des heutigen Tages, das Eilean Donan Castle im Sonnenschein sehen wollte. Und tatsächlich, bei schönsten Sonnenlicht trafen wir ein. Eilean Donan Castle ist das Vorzeigeschloss Schottlands, auf und in fast jedem Prospekt oder Bildband oder sonstiger Publikation über Schottland ist dieses Schloss abgebildet.
Wir fanden über Park4Night oberhalb des Schlosses einen guten Stellplatz für die Nacht. Bei unserer Ankunft parkte hier gerade ein großes Wohnmobil ein. Wir beide sind sehr erstaunt über die große Menge an britischen Wohnmobilen, die im ganzen Land unterwegs sind. Anfangs dachten wir, ziemlich allein zu sein, doch die Engländer und Schotten haben wohl das Wohnmobilreisen für sich entdeckt. Zwar sieht man auch vereinzelt deutsche, französche oder niederländische Wohnmobilisten, die Mehrzahl der Fahrzeuge sind aber britischen Ursprungs.
Nach dem Einparken auf dem Übernachtungsplatz machten wir uns dann auf hinunter, um noch ein paar Blicke auf die Sehenswürdigkeit zu werfen.
Immer wieder auf dieser Reise erinnere ich mich an meine Schottlandtour 1977, damals parkte ich vor dem Schloss, ging über die Brücke und zahlte beim Eintritt einen geringen Betrag, um das Schloss innen besichtigen zu können. Heute existiert hier ein großer Parkplatz, das obligatorische Besucherzentrum und natürlich sind die Preise zur Besichtigung sehr hoch. 10 Pfund Eintritt und allein drei Pfund, nur um über die Brücke zu gehen und das Gebäude von außen zu betrachten.
Zum Glück gibt es in dem Ort Dornie beim Castle einen schönen Pub, den wir aufsuchten, um dort ein gepflegtes Bierchen zu trinken.
Trotz des sonnigen Wetters am Nachmittag hatten die Temperaturen immer noch nicht das Niveau für Ende Mai erreicht. Wir waren froh, als wir wieder im Wohnmobil saßen.