Fünfter Tag, Donnerstag, 22.02.2024
Eine besonders ruhige Nacht verbrachten wir auf dem Parkplatz der umliegenden Wohnsiedlung. Hier war es zudem sicher, kein Risiko eines Autoaufbruchs, von denen man ja hinsichtlich Italien oft zu hören bekommt.
Zunächst etwas Kultur
Wir schlossen den Wagen ab und begaben uns wieder Richtung Zentrum von Parma. Den nahegelegenen Park in der Zitadelle galt es zu durchqueren und dann entlang einer verkehrsreichen Straße wieder ins Altstadtzentrum.
Auf der Plaza Garibaldi machten wir erste Fotos, dann bogen wir ab zum Dom von Parma, dem Wahrzeichen der Stadt. Vor über 1000 Jahren wurde er als frühromanischer Bau gegründet und steht immer noch. Welches heutige Gebäude wird in 1000 Jahren noch stehen?
Gleich nebenan das achteckige, aus rosa Marmor gebaute Baptisterium San Giovanni, ein mittelalterlicher Sakralbau, der für Taufen genutzt wurde. Er ist im Inneren über und über mit bunten Fresken bemalt, leider aber mit 10,-€ pro Person Eintritt unverhältnismäßig teuer, weil man im nebenan befindlichen Dom ähnliche Freskenmalerei für umsonst bewundern kann. Auch dieser ist nämlich an fast jeder Wand und der gesamten Gewölbedecke bemalt, wir fühlten uns an die ebenso mit Malereien versehenen Moldauklöster erinnert.
Wir hielten uns eine zeitlang in diesem wunderschönen Kirchenbau auf, dann ging es hinaus und durch die engen Gassen vorbei an dem ein oder anderen Geschäft mit herrlich aussehenden Schinken und Käse zum Parco Ducale, der grünen Lunge von Parma.
Zunächst aber musste der Palazzo della Pilotta durchquert werden, der die Nationalgalerie von Parma beherbergt. Hier gab es freies WLAN, und entsprechend viele Menschen tummelten sich auf dem Gelände drumherum. Auffallend viele Schwarze waren darunter, ist doch Italien das erste europäische Land, in das all die warum auch immer ihrem Heimatland den Rücken kehrende Menschen, vor allem junge Männer, einfallen und aufgenommen werden müssen.
Wir überquerten den Fluss Parma, der, obwohl Februar ist, sehr wenig Wasser führte. Er bildet jedoch ein breites, kiesgefülltes Flussbett aus, in dem der Fluss sich bei evtl. Hochwasser ausbreiten kann, ohne die Häuser der Stadt zu überfluten.
Parco Ducale ohne Eindruck
Der Parco Ducale mag im Frühjahr, Sommer oder Herbst bei Sonnenschein ein wunderschöner Ort sein, um sich zu erholen und den Tag ausklingen zu lassen, jetzt aber zeigte er sich recht trostlos, sodass wir nicht großen Lust hatten, noch länger und weiter im Park herumzuspazieren.
Am Palazzo Ducale del Giardino vorbei, wo heute das Provinzialkommando der Carabinieri in Parma untergebracht ist, ging es zurück in die Altstadt.
Jetzt trifft der Schinken endlich den Käse
An einem tollen Käseladen, gefüllt mit leckerem Parmigiano Reggiano konnte ich nicht vorbeigehen. Also ein großes Stück vom besten dieses Käses gekauft und eingetütet. Nun hieß es, die zweite Spezialität von Parma zu kosten, den Parmaschinken. In einer kleinen Degusteria fanden wir Platz und bestellte zwei unterschiedliche Platten mit Schinkenspezialitäten. Eine herrliche Gaumenfreude, ganz anders als in Spanien der Serranoschinken, obwohl auch der hier in der Region Parma hergestellte Schinken nur gesalzen und getrocknet wird. Aber gut so, so hat man in unterschiedlichen Regionen unterschiedliche Geschmackserlebnisse.
Nach diesen feinen Mahl, das heute wieder unser Abendessen im Wohnmobil ersetzt hat, ging es zurück zum Parkplatz.
Tagesziel Schinkenfabrik
Die Hauptproduktionsstätten der Parmaschinken liegen in der Gemeinde Langhirano, etwa 25 Kilometer südlich von Parma. Hier wählte ich eine Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe einer Schinkenproduktionsstätte mit Verkostung und Verkauf in einer kleinen Ansiedlung ohne Namen nahe der Ortschaft Quinzano. Der Verkaufsladen hatte bereits geschlossen, so blieb uns nichts, als ein wenig in der Gegend herum zu spazieren und dann kurz vor dem Dunkelwerden den gemütlichen Abend im Wohnmobil einzuläuten.
Gefahrene Kilometer: 29,4 km
Das werden wir in Stetten wiederholen. Auf italienische Art.
😋
Das werden wir in Stetten wiederholen.
Der Dom ist wirklich toll bemalt…, und die Schinken- Käse 🧀 Platte könnte einen neidisch werden lassen 😊😘🐈⬛😻