Zweiundvierzigster Tag, Mittwoch, 22.06.2022
Tatsächlich konnten wir heute morgen nochmal in der Sonne frühstücken. Das Wetterradar zeigte aber ein düsteres Bild über Gesamtirland, nur der Zipfel über Rosslare war wolkenfrei. Na schön, dann wenigsten für uns ein sonniger Abschied.
Da die Fähre erst 18:15 Uhr abfahren sollte, hatten wir noch den ganzen Tag vor uns, und den konnten wir bei schönem Wetter verbringen. Wir fuhren zunächst ein paar Kilometer nordwärts nach Wexford, einem kleinen, netten Städtchen, in dem der „Vater“ der US Navy, Commodore John Barry, geboren wurde. Wir schlenderten etwas durch die Gassen, sehr viele kleine Läden gab es hier, überhaupt findert man in irischen, aber auch in schottischen Ortern, viel mehr unterschiedliche Läden als bei uns. Es gibt keine großen Kaufhäuser, außer vielleicht in den großen Städten Dublin, Cork oder Galway, und es gibt eine unwahrscheinliche Vielfalt an Läden, nicht bloß Filialen einer großen Kette.
In Wexford kauften wir auch bei einer Aldi – Filiale ein, hier interessierte uns in erster Linkie der Preis für das in Deutschland wie flüssiges Gold gehandelte und gehamsterte Sonnenblumenöl. Ein Liter bei Aldi in Wexford 1,49 €. Und das, obwohl das Öl ja auf die Insel Irland transportiert werden muss, egal ob mit Schiff, Flugzeug oder sonstwie. Bei uns argumentiert man die hohen Preise auch mit hohen Transportkosten. Wann kommt der deutsche Staatsbürger endlich dahinter, dass er in allen Bereichen von den Politikern und Wirtschaftskonzernen belogen und betrogen wird?
Nach einer Stunde in Wexford zog es uns weiter, nochmal ein paar Kilometer nördlich an den Strand. Über schöne Sanddünen erreichten wir das Meer, breiteten die Decke aus und legten uns in die Sonne. Tatsächlich reichte sie für einen kleinen Sonnenbrand auf der Stirn. Obwohl ein paar Leute in den Fluten badeten, war es für uns zu kalt. Beate tauchte lediglich ihre Füße ein, bei mir reichte das Wasser immerhin bis zum Bauchnabel. Richtig nett war es am Strand, doch die Uhr rief alsbald zum Aufbruch. Noch ein bei uns nicht mehr oder kaum noch erhältliches großes Vanille Softeis und dann zurück zum Europort Rosslare.
Lange mussten wir nicht warten, dann schon konnten wir auf die große Fähre der Stena – Line rollen. Ein schneller Gang aufs Deck folgte, um die Abfahrt aus dem Hafen und den Abschied aus Irland zu erleben. Fünf Minuten vor der Zeit verließ das Schiff den Hafen, drehte in einer großen Rechtskurve aufs offene Meer Richtung Fishguard in Wales ein. Von Bord sah man die graue Wolkendecke über der Insel, die für heute und für uns den östlichen Zipfel frei gelassen hat.
Die Fahrt dauerte knapp drei Stunden, verlief unspektakulär und führte gegen Ende an der schönen walisischen Küste vorbei direkt zum Anleger in Fishguard. Wir verließen die Fähre und rollten nur ein kurzes Stück zu einem bei Park4Night ausgewiesenen großen Parkplatz. Hier standen schon zwei Mobile und im Nu kamen sieben weitere und zwei große Lastwagen hinzu. Ist wohl ein bekannter und beliebter Platz für Wohnmobilfahrer zur und von der Irlandfähre.
Nach einen kleinen Abendessen, heute nur Brot, Butter und leckere geräucherte Makrelenfilets ging dieser erste Rückreisetag zu Ende.