Le Mont Saint-Michel

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15. Tag, Montag, 12.06.2023

Grau am Morgen

Jetzt sind wir schon den 15. Tag unterwegs und obwohl die Wettervorhersage immer gutes, sonniges Wetter verheißen hatte, wachten wir erst zweimal bei Sonnenschein auf und konnten draußen frühstücken. Und obwohl gestern Nachmittag und Abend ein so tolles und warmes Wetter war, sahen wir heute morgen nur wieder grauen Himmel.

Beate stellte nach dem Frühstück zwei Berichte ein, so waren wir wieder Tagesaktuell. Deshalb ging es auch sehr spät los, den gleichen Weg zurück den wir gestern hierher nach Cancale genommen hatten.

Bei leider bedeckten Himmel erreichten wir den Mont Saint-Michel, eines der Wahrzeichen Frankreichs. Heute waren hier sicher weniger Besucher als gestern am Sonntag bei Traumwetter, aber es waren immer noch sehr viele. 

Le Mont Saint-Michel

Vom weitab liegenden Parkplatz geht es mit Shuttlebussen zur Insel. Diese sind kostenlos, nun, man zahlt ja genug Parkgebühren, es gibt aber keine annähernd brauchbare Alternative, um zur Insel zu kommen als mit dem Auto auf den Parkplatz und dann mit dem Bus weiter. Dies sind sehr spezielle Fahrzeuge, sehen vorn wie hinten gleich aus und haben an beiden Enden eine Fahrerkabine. So muss das Fahrzeug nie gewendet werden, der Fahrer steigt einfach um.

Kurz vor der Insel auf dem Steg dorthin steigt man aus und läuft die restlichen Meter. Ich erinnere mich an unseren Besuch 1994 von der Normandie aus mit unseren Kindern, da konnte man noch mit dem Auto auf den Damm fahren, der die Insel mit dem Festland verband, und auch dort parken. Wäre heute undenkbar, zudem hatte man diesen Damm 1995 abgerissen und einen Steg auf Stelzen gebaut, um der Insel wieder einen Inselcharakter zu geben.

Shuttlebus
Shuttlebus
Blick auf Le Mont Saint-Michel
Blick auf Le Mont Saint-Michel
Menschenmassen in Le Mont Saint-Michel​
Menschenmassen in Le Mont Saint-Michel​

Es war wieder mal Ebbe. Immer, wenn wir ans Meer kommen, ist Ebbe. Hatte sein Gutes, wir konnten zunächst mal trockenen Fußes die ganze Insel umrunden, denn bei unserer Ankunft waren Scharen von Menschen im Bereich des Aufgangs zur Abtei zu sehen. Aber auch als wir bereit waren, durch die kleine Häuseransammlung am Fuß der Abtei zu laufen, waren dort große Jugendgruppen versammelt, wahrscheinlich Schülergruppen. Also versuchten wir, vor ihnen hoch zu gehen. Aber den Mont Saint-Michel kann man nicht ohne Menschenmassen erleben, vielleicht wäre es gelungen während der Coronapandemie, aber vorher nicht und jetzt auch nicht.

Auf dem Weg nach oben reiht sich ein Restaurant ans andere, ein Souvenirshop mit Zeug an den anderen. Schlimmer als in der Drosselgasse in Rüdesheim, aber genauso viele Japaner oder andere Asiaten. Ganz oben dann eine steile Treppe hinein in das alte Gemäuer. Durch eine Sicherheitsschleuse mit Taschen- und Rucksackkontrolle ging es in den großen Saal mit den Ticketschaltern. Hier wird man dann schnell mindestens 11,-€ los pro Person, wer will kann mehr geben und erhält dann zusätzlich einen elektronischen Führer. Uns reichte ein Stück Papier mit Erklärungen. 

Um durch den ganzen Komplex zu kommen braucht es schon eineinhalb bis zwei Stunden. Man geht treppauf und treppab, weil alles übereinander rund um den Berg gebaut wurde. Eine Meisterleistung und ich zweifle, dass das heute trotz aller technischen Hilfsmittel so nochmal zu schaffen wäre. Allein den Erzengel Michael so hoch oben auf der Spitze des Turms anzubringen ist für mich kaum vorstellbar. Vor Jahren hat man ihn zwecks Restaurierung heruntergeholt, aber mit Hubschraubern, und genauso auch wieder auf die Spitze gesetzt. Aber vor 200 Jahren hatte man keine Hubschrauber.

 

Erzengel Michael auf der Spitze
Erzengel Michael auf der Spitze
Westflügel der Kirche
Westflügel der Kirche

Das alles im Inneren anzuschauen ist wirklich sehr interessant. Irgendwann waren wir wieder draußen und auch die Sonne hatte die Wolken vertrieben. Jetzt ging es per Shuttlebus zurück zum Parkplatz und dann unserem Tagesziel entgegen. Es sollte ein Stellplatz in der Nähe der Stadt St. Malo sein, die wir morgen besichtigen wollen. Ca. viereinhalb Kilometer vor dem Stadtzentrum fanden wir auf einem Parkplatz eine Möglichkeit die Nacht zu verbringen. Nicht so idyllisch wie schon gehabt, aber heute mal wieder kostenlos.

Treppenaufgang im Inneren
Treppenaufgang im Inneren
Kreuzgang
Kreuzgang
Weitblick von Le Mont Saint-Michel

Zum dritten mal war ich nun beim Mont Saint-Michel gewesen, aber erst heute ist es gelungen, die Abtei von Innen zu besichtigen. Und es hat sich gelohnt.

Gefahrene Kilometer: 96 km

Landkarte

Letzter Blick auf Le Mont Saint-Michel
Letzter Blick auf Le Mont Saint-Michel
Ausblicke von Le Mont Saint-Michel
Ausblicke von Le Mont Saint-Michel
Ausblicke von Le Mont Saint-Michel
Ausblicke von Le Mont Saint-Michel