28. Tag, Sonntag, 25.06.2023
Langsam werden die von uns vorgemerkten Besichtigungspunkte und Sehenswürdigkeiten in der Bretagne weniger. Einiges steht zwar noch auf der Liste, aber da die Entfernungen zwischen all dem Sehenswerten nicht so groß sind, werden wir sicherlich bald alle besucht haben.
Pont Avon und Trevignon
Berichte im Internet über ein Künstlerdorf nahe Concarneau haben uns aufmerksam werden lassen und gestern schon hatten wir überlegt, es noch mit dem Fahrrad anzufahren. Wäre aber zu weit gewesen. Also heute als erstes diesen Ort, Pont Avon, angesteuert. Der heutige Sonntag trug sicherlich dazu bei, dass sehr viele Menschen unterwegs waren. Auch zwängte sich recht viel Autoverkehr durch die engen Straßen. Ein Parkplatz etwas außerhalb des Zentrums war schnell gefunden, dann ging es zu Fuß ins Dorf. Schnell schon kamen wir an der ersten Galerie vorbei, dann auf der anderen Straßenseite die nächste. Wir wechselten von Seite zu Seite und von Galerie zu Galerie. Vor einer blieben wir stehen, gingen hinein. Hier waren herrlich bunte Bilder mit gegenständlicher Malerei zu bewundern, die mich sofort faszinierten. Nicht das sonst übliche „Geschmier“ vieler Möchtegern-Maler, die ihre unkenntlichen Werke dann auch noch mit hochtrabenden Namen versehen. Der geneigte Betrachter fragt sich dann, wo bitte den der „Sonnenuntergang vor abendlicher Kulisse“ sein soll.
Die hier zu bewundernden Bilder zeigten Boote, Menschen, Häuser, bretonisches Leben in schillernden Farben. Gern hätte ich so ein Bild gekauft, doch leider haben wir keinen Platz mehr dafür in unserer Wohnung und zweitens lag der Preis doch etwas über dem was ich bereit wäre auszugeben.
Also zogen wir weiter. Ein hübscher Ort, viele Souvenirgeschäfte und vor allem die in der Bretagne so beliebten Biscuitläden mit den unterschiedlichsten Sorten von Keksen.
Ein Schmuckgeschäft hatte es Beate angetan, dort waren außergewöhnliche Stücke ausgestellt, hergestellt aus einer als „goldenes Gras“ bezeichneten Pflanzenart, die nur in einem Naturschutzgebiet in Zentralbrasilien wächst und aussieht wie Golddraht. Da Beate und ich uns morgen seit 455 Monaten kennen, nahm ich dies zum Anlass, ihr ein von ihr ausgesuchtes Ensemble von Ohrschmuck und Halskette als Geschenk zu kaufen. Ein wunderschöner und besonderer Schmuck.
Nun ging es weiter nach Trevignon, ein kleiner Hafenort mit Aussichtspunkt über den weiten Atlantik. Auf dem Weg dorthin fielen uns die sehr zahlreichen Campingplätze auf, die wohl in der Hauptsaison gut gefüllt sein werden. Dazu überall Hinweise auf Fremdenzimmer und Ferienwohnungen. Aber wenn ganz Frankreich im Juli und August Ferien hat, werden all diese Quartiere und Campingplätze wohl benötigt werden. Der Franzose macht ohnehin hauptsächlich im eigenen Land Urlaub, erstens ist Frankreich ca. 1,5 Mal größer als Deutschland, zweitens können die wenigsten Franzosen eine Fremdsprache und drittens gibt es im Land alles, was es auch im übrigen Europa gibt: Alpen, Meer, Strände, Schlösser u.s.w. Man tut also gut daran, Frankreich außerhalb der Saison zu besuchen.
In Trevignon besichtigten wir kurz die Seenotrettungsstation und das dort beheimatete Rettungsboot, da man alles gerade zur Besichtigung geöffnet hatte und besuchten dann eine Creperie. Nach kurzer Stärkung ging es weiter, aber der nächste angefahrene Ort hielt keine Parkplätze für uns bereit. So fuhren wir dann in ein von mir ausgesuchtes Nachtquartier in der Nähe des Strandes bei der Ortschaft Le Fort Bloqué.
Ca. zwei Stunden verbrachten wir noch am Strand, leider war es sehr stürmisch und der Wind war recht kalt, sodass wir unser Vorhaben, heute mal im Atlantik ein Bad zu nehmen aufgaben.
Gefahrene Kilometer Wohnmobil: 129 km
Auf das Schmuckset bin ich gespannt. 455 Tage 😀 Glaube nicht, dass mein Gerry weiss, wieviele Tage wir uns kennen (ich weiss es aber auch nicht 🥹).
Tolle Orte immer wieder, malerisch 👍