Kaiserwetter im Königreich

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Dreiundvierzigster Tag, Donnerstag, 23.06.2022

Die leuchtende Sonne weckte uns heute so, wie wir es die vergangenen Tage in Irland gern gehabt hätten. Die Nacht war ruhig, totenstill, erst gegen morgen fuhren die LKW und erste Wohnmobile ab. Wir schafften es wieder nicht vor halb elf wegzukommen, doch dann ging es schnurstracks dem im Navi eingegebenen Endziel Dover entgegen. Wir passierten die großen Industriestädte Swansea, wo es nach Rauch und Eisenverhüttung roch, dann Cardiff, Newport und Bristol, drei Städte, die rund um den „Mouth of the Severn“, der Mündung des Severn liegen. Dann hieß es abbiegen wieder auf kleine, enge Straßen, der rechte Außenspiegel wurde eingeklappt, sonst hätten wir ihn schon wieder eingebüßt. Etappenziel war der Bade- und Kurort Bath.

Prince of Wales Bridge
Prince of Wales Bridge
Prince of Wales Bridge

Wir stellten den Wagen ab und gingen etwas zu Fuß Richtung Innenstadt. Das Besondere an Bath sind die komplett und überall aus Sandstein bestehenden Häuser. Alle gleich sandsteinfarbig, kein einziges angemalt oder farbig verziert. An vielen Häusern führen sehr hoch gelegene Fußwege vorbei, die Straßen verlaufen weit unterhalb. Vielleicht waren sie in früherer Zeit unbefestigt und dreckig, sodass die hier kurlaubenden Besucher auf oberhalb gelegenen Wegen trockenen Fußes durch die Stadt geführt werden mussten. Wir wissen es nicht.

Bath
Bath
Bath

Ziel war das berühmteste Gebäude bzw. Bauwerk der Stadt, der Royal Crescent, den ich vor 45 Jahren auf meiner Großbritannienreise auch schon besucht und auch ohne Navi gefunden hatte. Wir müssen das Handy mit Google Maps bemühen, um vom Parkplatz hierher zu finden. Leider fing es leicht an zu regnen, jedoch nur kurz. Wir schlenderten etwas am Royal Crescent vorbei, hier war derzeit aber alles für eine Filmcrew abgesperrt und große LKW standen herum und verschandelten schöne Aufnahmen.

Bath
Bath
Kellergarten in Bath
Kunstblumen
Kunstblumen

Nach diesem Besuch wollte Beate keine weiteren Besichtigungspunkte in England anfahren, von denen ich noch viele gehabt hätte. Also hieß es nun, auf direktestem Weg über die Autobahn Richtung Dover zu fahren. In den Außenbezirken um London herum wurde es dann heftig mit dem Verkehr, immer wieder Staus, immer wieder zähfließender Verkehr. Hier macht sich wohl derzeit ein noch bis zum 25.06. andauernder Bahnstreik bemerkbar, der heftigste der letzten 40 Jahre in England. Überall auf Anzeigentafeln wurde auch darauf hingewiesen, dass es zu Staus und Verkehrsverzögerungen kommen kann.

Nun, irgendwann hatten wir auch diesen Bereich durchfahren, doch der Weg bis nach Dover war uns dann doch noch zu weit. Also vorher einen Übernachtungsplatz gesucht, allerdings sollte er in einer Stadt sein, damit wir noch einmal zum Abschluss in einem Pub ein Abschlussbier trinken und etwas essen können. Ich für mich hatte den Wunsch, noch ein letztes Mal Fish and Chips zu mir zu nehmen. Maidstone als Ziel bot sich an, doch der ausgesuchte Parkplatz erwies sich als nicht geeignet. Also woanders hin. Oft fündig wird man in Wohnstraßen etwas außerhalb des Zentrums, so auch hier.

Sogleich suchten wir die Innenstadt bzw. Altstadt auf, gar nicht so einfach, denn einen ausgeprägten Altstadt- bzw. Innenstadtkern besitzt Maidstone nicht. Alles ziemlich verwaist und heruntergekommen, doch wurden wir fündig in einem Restaurant in der Nähe des Rathauses. Nach gutem Essen und zwei letzten Guinness auf britischem Boden kehrten wir kurz noch in einem anderen Pub ein, doch viel war auch hier nicht los. Wie schön waren doch die Pubs in Schottland und Irland, besonders in Derry, aber da war ja auch Samstag.

Heute war es endlich mal warm, wir schwitzten bei bis zu 26 Grad und herrlicher Sonne. So fällt der Abschied von der Insel schwer aber gleichzeitig auch leicht, bleibt sie doch in guter Erinnerung.

Was wir noch entdeckten, die gibt es tatsächlich noch.

Dachantennen
Dachantennen
Dachantennen
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