Vierunddreißigster Tag, Dienstag, 14.06.2022
Es scheint tatsächlich so, als wollte die so unbarmherzige, zähe und graue Wolkendecke es nicht zulassen, dass die Sonne mal wieder hindurch scheint und die Welt schöner aussehen lässt. Zumindest hatte es seit gestern Vormittag nicht mehr geregnet, auch die Nacht blieb trocken.
Wie gestern entschieden, hieß das heutige Ziel die Marble Arch Cave, die größte Schauhöhle Irlands. Zunächst jedoch fuhren wir nach Enniskillen, um die Versorgungsfrage zu klären und noch etwas einzukaufen. Das auf einer Insel liegende Städtchen ist recht hübsch, sehenswert sind Burg, Kirche und der sogenannte Buttermarkt. Hier finden sich in einem ummauerten Areal zahlreiche kleine Schneiderlädchen, Galerien und ein Café, leider aber heute am Dienstag fast alles geschlossen. Wir nutzten den örtlichen Lidl – Markt für die Ergänzung unserer Biervorräte, hier in Nordirland ist der Liter Bier nämlich um einen Euro billiger als im restlichen Irland. Und das sollte man ausnutzen.
Wir verließen Enniskillen und fuhren über zum Teil kleine Straßen zum Marble Arch Cave. Zuvor allerdings hatte ich im Internet gelesen, man müsse Karten vorab buchen und für den heutigen Tag gäbe es keine mehr. Fast schon wollte ich den Besuch absagen, aber wir entschieden uns dennoch, dorthin zu fahren und an der Kasse nachzufragen, ob nicht doch noch ein Besuch möglich wäre.
Am Höhleneingang angekommen, waren auf dem Besucherparkplatz nur wenige Autos zu sehen. Ich ging erstmal allein zur Kasse, um mich nach Besichtigungsmöglichkeiten heute noch zu erkundigen. Selbstverständlich war es möglich, wann sollte es sein, jetzt gleich oder in einer viertel Stunde? Ich kaufte sogleich Eintrittskarten für 12:45 Uhr und dachte mal wieder daran, dass das Internert zwar zweifellos recht nützlich ist, aber nicht lebensbestimmend sein sollte. Der persönliche Besuch, das direkte Gespräch ist allemal besser als blind auf die Angaben im Netz zu vertrauen.
Die Höhle ist eine recht große, langgezogene Höhle mit einigen großen Hallen, allerdings recht wenigen Tropfsteinen, durch die ein unterirdischer Bach fließt. Es war schon recht beeindruckend, hier ca. 1,5 Kilometer unter der Erde zu spazieren. Ca. eine Stunde dauerte die Besichtigung, der Eintrittspreis war auch recht moderat und entsprach dem, was man zu sehen bekam. Sicher für uns nicht die beeindruckendste und schönste Höhle, aber dennoch wert, sie besichtigt zu haben.
Danach ging es weiter und kurz nach Verlassen des Höhlenparkplatzes überquerten wir wieder relativ unbemerkt die Grenze zur Republik Irland. Wir beschlossen dann, weil wir nicht jede Bucht ausfahren und zügig weiter in den Süden der Insel kommen wollten, auf direktem Weg nach Galway, der zweitgrößten Stadt Irlands zu fahren und dort in der Nähe einen Übernachtungsplatz zu suchen. Zudem hatte sich die Landschaft ziermlich gewandelt, flaches Land ohne große Sehenswürdigkeiten oder besondere Schönheiten. Wir rollten gute Straßen entlang, vorbei am Städtchen Knock, dem Zentrum irisch katholischer Pilger mit einer 10.000 Personen fassenden Basilika, die wir aber nicht besichtigten sondern links liegen ließen. Auf guter Autobahn ging es vorbei an Galway zum südlich gelegenen Rinville Park an den dortigen Jachthafen. Auf dem Kai direkt am Wasser konnten wir unser Mobil parken, machten noch einen kleinen Rundgang und tranken dann zum Abschluss des Tagen ein gutes Guinness Bier aus extra hierfür gekauften Gläsern.
Schöne Guiness-Gläser 👍