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Autobahnfahrt durch Österreich

Wir gehen auf große Fahrt

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Erster Tag, Montag 07.04.2025

Start mit Hindernissen

Endlich hatten wir alles gepackt, die Checklisten mit den Handlungen vor Verlassen des Hauses für drei Monate abgearbeitet, die Zimmer noch etwas aufgeräumt und gereinigt und dann das Wohnmobil bestiegen. Herzliche Verabschiedung von den Nachbarn und los ging es, zunächst die schon unzählige Male befahrene Strecke Richtung Meßkirch und dann weiter nach Süden.

Kurz vor Meßkirch sollte dann an einer relativ günstigen Tankstelle der Diesel und Flüssiggasvorrat aufgefüllt werden. Doch oh Schreck, wo ist mein Portemonnaie mit allem Geld und den Dokumenten? Hastige und hektische Suche im Fahrzeug brachte nichts, könnte ich es bereits kurz nach der Abfahrt verloren haben? Oder liegt es noch am Platz in der Wohnung? Egal, ohne Geld und persönliche Dokumente keine Reise, also wieder zurück.

Mit bangen Gefühlen betrat ich die Wohnung, schaute zum vertrauten Ablageplatz des Geldbeutels, doch der Schreck fuhr mir in die Glieder, er war nicht da. Keine Ahnung, wo ich suchen sollte, schon sah ich unsere Reise beendet bevor sie angefangen hatte. In Gegensatz zu mir blieb Beate ganz ruhig, suchte mit System und als ich mich schon am Computer sah, um alle Dokumente und Karten sperren zu lassen, trug sie den gesuchten Gegenstand mit einem Lächeln zum Wohnmobil. Die Erleichterung wäre sicher von allen Nachbarn zu hören gewesen, hätte ich sie laut herausgeschrien.

Zweiter Versuch

Nun also erneut die Straße unter die Räder genommen, in Meßkirch getankt, dabei versehentlich an der Flüssiggastanksäule den Notausknopf gedrückt, sodass erstmal gar nichts ging und die Anlage zurückgesetzt werden musste, doch dann liefen sowohl Gas wie auch Diesel in die Tanks. Über eine Stunde und mehr als 60 Kilometer hatte uns meine Vergesslichkeit gekostet.

Nun aber ging es über Ulm und Richtung Augsburg auf die Autobahn nach München. Die Stadt umfuhren wir über den nördlichen Münchner Ring und dann immer weiter den Schildern mit Zielangabe Salzburg folgend.

Noch ein Malheur (fast)

Am Irschenberg dann ein kurzer Halt für den Kauf einer österreichischen Autobahnvignette. Es gibt Eintagesvignetten für 9,60 €, die allerdings nur online als e – Vignetten und nur bis 24:00 Uhr des gleichen Tages gültig sind und als Alternative neben Monats- und Jahresvignetten noch die für 10 Tage und 12,40 €.

Kauft man online die Eintagesvignette zahlt man neben den 9,60 € noch 5,60 € Bearbeitungsgebühr, also 15,20€ für nicht mal 24 Stunden gegenüber 12,40 € für 10 Tage. Der einfältige Autofahrer wird hier von den Ösis ganz schön abgezockt, wobei diese Vignette auch noch mit schönen Worten als Alternative für diejenigen beworben wird, die nur kurz mal im Land des Ötzi reinschauen wollen. Ist doch die 10 Tagesvignette schon Abzockerei, weil die meisten Urlauber ja entweder sieben oder 14 Tage bleiben, ist die eine Vignette zuviel und für die zwei Wochen zu wenig, eine weitere muss her. So macht man Kohle.

Wieder im Wagen wurde erst noch ein Eis verdrückt, dann entsorgte ich den angefallenen Abfall. Doch wo war nun die Vignette geblieben, sollte sie doch ihren Platz an der Frontscheibe finden?

Etwa mit dem anderen Unrat in der Tonne gelandet? Eine genaue Inspektion gefolgt von einem tiefen Eintauchen in die glücklicherweise nicht sehr gefüllte Tonne förderte das begehrte und teure Stück wieder zutage.

Ein Missgeschick folgte dem anderen. Irgendwie ist heute nicht mein Tag. Dafür hatten wir leere Autobahnen.

In Österreich zur Nacht

An Salzburg vorbei ging es hinein in die Berge. Vor uns lagen die Hohen Tauern, die im Tauerntunnel unterquert wurden. Wir erinnerten uns daran, mit unseren Kindern auf der Reise nach Kroatien im Sommer vor diesem Tunnel in der Warteschlange gestanden zu haben und dann doch lieber nach Flachau abgefahren sind, um dort die Nacht in einer Unterkunft zu verbringen.

Jetzt waren wir fast allein in dieser 6,8 km langen Röhre und durchfuhren sie in strammen Tempo, bis wir nur einige Kilometer südlich auf einem auch als Camperstellplatz ausgebauten Rasthof unser erstes Nachtquartier fanden.

Gefahrene Kilometer: 557,7 km

Landkarte: Stetten – Moosalm

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Ruth

    🤦🏻‍♀️ das nennt man im Norden schusselig 😊 aber ist ja alles glimpflich ausgegangen. Wenn die Autobahnen frei sind, habt Ihr Euch für die richtige Reisezeit entschieden. Und die Vignettenkosten…, da Lob‘ ich mir die 🇨🇭, einmal im Jahr 40 CHF, damit ist es getan 🙋🏻‍♀️😊

    1. Beate

      Ja schusselig ist richtig. Verwand zu Charly

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