Erster Tag auf Sardinien

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Neunter Tag, Montag, 26.02.2024

Unbequem und wenig Schlaf

Nur kurz fand ich etwas Schlaf, dann wachte ich vor Kälte wieder auf. Beate hatte sich eine Wolldecke mitgenommen, ich konnte ihre Winterjacke als Zudecke nutzen. Trotzdem fehlte es an Wärme. Um ein Uhr nachts lief ich noch etwas durch das Schiff, alles war ruhig, an mehreren Stellen lagen die Menschen auf dem Boden und schliefen. Ich ging nach draußen auf Deck, kühl war es und dunkel die Nacht. Kein Mensch weit und breit.

Wieder an dem Raum mit den Liegesesseln angekommen kam ich nicht mehr rein. Was nun. Auf Klopfen und Rütteln an der Tür erfolgte keine Reaktion. Ich konnte ja auch nicht laut schreien, um Beate zu wecken und mir zu öffnen. Also versucht sie anzurufen, zum Glück gab es überhaupt Mobilfunkempfang und zum Glück hörte sie das Klingeln ihres Telefons. So konnte ich wenigsten wieder auf die Sessel und ein weiteres Mal versuchen zu schlafen.

Tatsächlich wachte ich erst um halb sechs wieder auf, Beate war schon wach, sie hatte wenig Schlaf gefunden.

Wir nähern uns dem Ziel

Um halb sieben war es draußen nicht mehr rabenschwarz, es begann, hell zu werden. Noch eineinhalb Stunden, dann können wir von Bord. Die entsprechenden Durchsagen kamen, die Leute in den Kabinen hatten diese zu räumen. Doch dann merkte ich, dass das Schiff kaum noch Fahrt machte, die Küstenansicht blieb immer gleich. Draußen regnete es, der Himmel war grau, die Wolken hingen tief. Kein schöner Empfang, den Sardinien uns da bereitete.

Es kam die Durchsage, dass sich aufgrund des Windes das Anlegen um ca. 30 Minuten verzögern würde. Ich ging an Deck, sah, wie das Schiff vom rechten Kai zum linken schwenkte, doch sich nicht weiter näherte. Ganz langsam entfernten wir uns wieder. Der Wind hatte inzwischen aufgehört, doch das Schiff lag nun mit null Fahrt weit entfernt vom Hafen. Was los war, erfuhren wir nicht. Also geduldig warten.

Wir kommen woanders an

Irgendwann nahm das Schiff wieder Fahrt auf, anhand von Google Maps konnten wir verfolgen, dass es nun langsam anstatt nach Golfo Aranci nach Olbia in den Hafen ging. Es schien mir Zeit zu sein, langsam zum Fahrzeug zu gehen, doch der Zugang war noch gesperrt. Erst um 10:00 Uhr, also ganze zwei Stunden nach der geplanten Ankunftszeit in Golfo Aranchi machte das Schiff im Hafen von Olbia fest. Beide Häfen liegen nun nicht allzu weit auseinander und für uns machte es keinen Unterschied, doch sicher hatte der eine oder andere Passagier nun seine Probleme.

Hafen von Golfo Aranci
Hafen von Golfo Aranci
Costa Smeralda, der Smaragdküste
Costa Smeralda, der Smaragdküste

Dann endlich konnten wir zu den Fahrzeugen und runter vom Schiff. Beate hatte einen Frühstücksplatz in der kleinen Siedlung Portisco herausgesucht, in einer kleinen Bucht direkt am Wasser.

Portisco an der Costa Smeralda, der Smaragdküste, ist ein reiner Ferienappartementort für die Reichen und Schönen Europas, derzeit aber noch alles verlassen.

Wir parkten den Wagen direkt am Strand und nahmen dann erstmal ganz gemütlich unser Frühstück ein. Mal regnete es, mal kam die Sonne hervor, insgesamt aber grau.

Aloe elgonica
Aloe elgonica
Aloe elgonica
Sardinien

Hierhin kommt der Geldadel

Es ging entlang der Smaragdküste hinein in den ersten, mondänen Badeort mit vielen Villen und Appartementhäusern, dem man die im Sommer hier residierenden Reichen ansieht. Porto Cervo heißt der Ort, ziemlich weitläufig, man hat ja Platz und will sich nicht allzu dich auf der Pelle sitzen.

Der erste Eindruck von den Straßen ist gut, allerdings scheint es so zu sein, dass zumindest in diesem Küstenbereich die Durchschnittsgeschwindigkeit nicht mehr als 50km/h beträgt.

Der erste Besichtigungspunkt sollte ein antiker Nuraghentempel sein, den wir aber nicht fanden, weil das Navi uns eine falsche Straße hinauf geschickt hatte. Nuraghen sind prähistorische Turmbauten einer alten sardischen Kultur. Zudem fing es wieder an zu regnen und wir verspürten auch keinen großen Antrieb mehr, noch viel zu unternehmen, der fehlende Schlaf der vergangenen Nacht machte sich langsam bemerkbar. Also suchten wir einen geeigneten Platz für die Nacht, machten noch einen kurzen Spaziergang hinunter zum Wasser und überließen uns dann unserer Erschöpfung und Müdigkeit.

Gefahrene Kilometer: 67, 3 km

Felsformationen
Felsformationen
Felsformationen
Einsame Bucht auf Sardinen
Einsame Bucht auf Sardinen
Ästiger Affodil
Ästiger Affodil
Ästiger Affodil
Weg zum Meer

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth

    Jetzt hab’ ich zumindest mal was von Nuraghentempeln (hoffentlich hab‘ ich’ s richtig geschrieben) gehört, völlig neu für mich 😊

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