Vierter Tag, Mittwoch, 18.10.2023
Wir verließen unseren Stellplatz bei schönem Wetter und begaben uns auf den Weg von der Küste weg ins Inland. Herrlich die Berge in der Ferne leuchten zu sehen, gestern war alles nur grau. Es ging wieder nur die Autobahn entlang, heute hatten wir nochmal über 300 Kilometer zurück zu legen, bevor wir Andalusien erreichen würden. Über den anfänglich leuchtenden Bergen zogen alsbald dunkle graue Wolken auf und nach gar nicht langer Zeit fiel dann auch der erste Regen. Eigentlich sollte es doch in Spanien schön sein, stahlblauer Himmel und warm, und nun erlebten wir Regen.
Im Land des Don Quichotte
Wir fuhren ein in die Region La Mancha, dort wo einstmals dieser Ritter von der traurigen Gestalt seine fragwürdigen Abenteuer erlebt haben soll. Sieht man sich um in dieser ziemlich trostlosen, eintönigen und langweiligen Gegend kann einem schon klar werden, dass man hier Halluzinationen bekommt und harmlose Windmühlen für wild fuchtelnde, gefährliche Riesen hält, die man bekämpfen muss. Die heutigen Windmühlen sind allerdings Windräder, die in einigen Bereichen in Massen zusammen stehen und durch ihr dauerndes Drehen Strom erzeugen.
Durch regengraues Wetter erreichten wir den ersten Zielort Valdepenas, von wo aus es dann Richtung Süden endlich nach Andalusien gehen sollte.
Beate hatte eine interessante Strecke herausgefunden, abseits der im Reiseführer beschriebenen. Auch das Wetter schien sich zu bessern, die Sonne kam heraus, blauer Himmel zeigte sich. Irgendwann dann ein Schild mit der Aufschrift „Andalucia“, hier also begann dieser ersehnte Landstrich. Nicht nur das Wetter hatte sich geändert auch die Landschaft sah nun vollkommen anders aus, eine fast 100 prozentig kultivierte Gegend mit geschätzten hunderttausenden von Olivenbäumen überall, über jeden Hügel und auf jeder ebenen Fläche, alle ordentlich in Reihen gepflanzt. Dazwischen gewalzte, rotbraune Erde und überall Bewässerungsschläuche. Kein Wunder, dass viele Bäche und Flüsse ausgetrocknet sind, bei soviel Wasserverbrauch.
Am Wasserfall
Die interessante, abwechslungsreiche Fahrt führte uns durch die kleine Ortschaft Aldeaquemada, an deren Ende ein Hinweisschild zum Chimbarra – Wasserfall stand. Zwei Kilometer lagen dazwischen, die letzten anderthalb gingen über einen schmalen, unbefestigten Weg. Auf einer kleinen Lichtung endete die Straße und der Rundweg zum Wasserfall begann.
Nicht weit hatten wir zu laufen dann erreichten wir eine mächtige Schlucht, in die sich irgendwo der Wasserfall ergießen soll. Zu hören war nichts. Am ausgewiesenen Aussichtspunkt dann der beeindruckende Blick hinunter in die Schlucht und auf den Wasserfall, jedenfalls wenn einer da gewesen wäre. Auch hier kaum Wasser im zugehörigen Fluss, sodass nichts über die hohen Klippen in die Tiefe stürzen konnte. Die Aussicht ringsherum war atemberaubend. Einen besseren Einstand in die landschaftlichen Schönheiten Andalusiens hätten wir nicht kriegen können.
Als wir abfahren wollten entdeckte Beate am Himmel noch einen großen Schwarm von Weißkopfadleren.
Richtung Tagesende
Eine enge, kurvenreiche Straße führte hinunter zur Autobahn, die wir die letzten 35 Kilometer nahmen, um den Tag in der Ortschaft Banos de la Encidas zu beenden. Weiße, geduckte Häuser am Berghang neben einer mächtigen Festung auf einem Felsen und der hoch herausragenden Kirche wiesen uns schon von Weitem den Weg. Der Nachtparkplatz lag etwas erhöht abseits der Hauptstraße mit wunderschöner Aussicht auf die beeindruckende Festung Castillo de Burgalimar.
Ein kleiner Rundgang durch den Ort folgte, enge Straßen, alte Häuser, kein grün irgendwo, nur am Ortsrand, wo wir beabsichtigt hatten, eine Tapasbar zu besuchen. Die allerdings hatte erst ab 20:00 Uhr geöffnet und solange wollten wir nicht mit dem Abendessen warten. Also zurück zum Wohnmobil und dort einmal mehr unser einfaches Essen zubereitet, um unseren Hunger zu stillen.
Elefantenrüssel? 😊
Sehr gut ich sehe ein Gesicht.
Elefantenrüssel ist auch super