Endlich auf Tour

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Fünfter Tag, Montag, 16.05.2022

Der Prolog unserer Reise ist beendet, in den letzten Tagen wurden neben Sohn auch Freunde in und um Taunusstein besucht und mal wieder gründlich gequatscht und Neuigkeiten ausgetauscht. Letzte Besuchsstation war dann am Sonntagabend eine Freundin von Beate in Luxemburg – man kennt sich seit 53 Jahren.

Heute morgen dann bei schönem Wetter ohne weiteren Besuchshalt durch Luxemburg nach Norden, hinein nach Belgien. Da es auf der Landstraße entlang ging durch viele Dörfer und kleine und große Städte zog sich die knapp 190 Kilometer weite Fahrt über 4 ½ Stunden hin. Durch meine immer noch anhaltende Erkältung entdeckte ich heute morgen einen geschwollenen Lymphknoten links am Hals, der mich natürlich etwas besorgte, so am Beginn einer langen Reise. Liest man darüber im Internet, hat man natürlich Krebs, aber das wollte ich abklären lassen. Nur wo?

In einem kleinen Straßendorf – fast alle kleineren Ortschaften in Belgien ziehen sich entlang einer schnurgeraden Straße – hielten wir an, um unsere seit Tagen frühmorgens vergessenen Medikamente einzunehmen. Und siehe da, wir standen genau vor einer Praxis zweier Allgemeinmediziner, die zudem noch heute, am Montag, offene Sprechstunde hatten. Was für ein Zufall. Also kurz gewartet und dem Doktor das Anliegen erklärt, natürlich kein Krebs sondern durch die Erkältung etwas angeschwollene Lymphknoten. Medizin verschrieben, fertig war ich. Direkt im gleichen Gebäude dann auch noch eine Apotheke, sodass ich sofort bestens versorgt war. So beruhigt setzten wir die Fahrt Richtung Antwerpen fort.

Kurz vor Löwen eine Baustelle ohne Umleitungsempfehlung, sodass wir uns da selber die neue Strecke suchen mussten. An Löwen und Mechelen vorbei ging es in den Außenbezirk von Antwerpen, wo ich vor Jahren schon mal mit Sohn Arne auf einem schönen Platz mit dem Wohnmobil gestanden hatte. Er liegt zwar etwas von der Altstadt entfernt, mit Bus oder Straßenbahn kommt man aber gut in die Stadt hinein und wieder zurück. Zudem ist das Stadtzentrum von Antwerpen Umweltzone und man muss sich vorher für einiges Geld im Internet registrieren, sonst kostet es bei Kontrolle eine nicht unerhebliche Menge an Euros Strafe.

 

Nachdem wir das Fahrzeug abgestellt und alles Notwendige erledigt hatten, ging es zunächst zu Fuß, dann mit der Straßenbahn ins Zentrum von Antwerpen. Auch hier, wie schon bei unserer letzten Reise, wird fast alles per App mit dem Smartphone erledigt. Auch der Fahrkartenkauf muss per App erledigt werden, die wir natürlich nicht haben. Also hieß es, wieder mal gratis Trambahnfahren.

 

Antwerpen
Antwerpen
Antwerpen
Urkneipe
Urkneipe

Ich kannte von meinem letzten Aufenthalt noch einige gute Bierkneipen, und so steuerten wir zuerst „Het Elfte Gebot“ an, ein uriger Schuppen, vollgestopft mit Heiligenfiguren. Gutes Bier gab es hier natürlich auch.

Die zweite Kneipe, „Billy`s Bierkaffeteria“, verführte uns zu einer kleinen Speise, frittierte Muscheln mit Fritten.

Dann sollte der Höhepunkt kommen, das Bierlokal „Kulminator“, ein echter Geheimtipp und kultigste Kneipe, die ich je gesehen hatte. Leider nur noch von 11:00 bis 19:00 Uhr geöffnet und Montags ohnehin zu. Enttäuscht gingen wir zurück ins Zentrum, auch da fand ich eine weitere Kneipe nicht mehr, die ich seinerzeit mit Arne besucht hatte.

Also woanders hin, gutes belgisches Bier gibt es überall.

 

Nach Einbruch der Dunkelheit ging es zur nächsten Straßenbahnhaltestelle und zurück zum Stellplatz. Ohne eine Fahrkarte fährt es sich leider nicht so entspannt, aber es geht.

Am Wohnmobil dann noch im Freien bei warmer Luft ein paar Gläschen Wein getrunken ehe es zur Nachtruhe ging.

Gefahrene Kilometer: 585 km

Duvel 666

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