Zweiunddreißigster Tag, Mittwoch, 15.11.2023
Auf nach Andorra la Vella
Neun Kilometer waren es, bis wir Andorras Hauptstadt erreichten. Ein Parkplatz war vorher im Internet gefunden, für viereinhalb Stunden nur ein Euro fünfundzwanzig. Hier sind die Parkplätze immer nur von neun bis 13:00 Uhr und 15:00 bis 18:00 Uhr gebührenpflichtig, zwei Stunden in der Mittagszeit sind frei.
Andorra la Valle ist eine langgezogene, in das enge Tal des Flusses Valira d’Orient gebaute Stadt, die mit ihren recht neuen Häusern und den vielen modernen Geschäften sehr jung erscheint. Tatsächlich gibt es auch nur ein historisches Haus, das jetzt Teil des Regierungssitzes ist. Ansonsten erscheint die Stadt eine reine Einkaufsstadt für Touristen zu sein, es gibt massenweise Modegeschäfte, Parfümerien, Tabakläden, Geschäfte für hochprozentige Alkoholika und Tabakwaren. Aber auch viele Geschäfte für Computer- und Elektronikzubehör sind zu finden. Es ist eine geschäftige Stadt, viele Menschen waren an diesem schönen, sonnigen Tag unterwegs. Überall wurden Weihnachtsvorbereitungen getroffen, Dekorationen angebracht, die Weihnachtsmarktbuden aufgebaut und große Weihnachtsbäume ins Straßenbild gesetzt. Die gesamte Weihnachtsdekoration ist sehr nachhaltig, nur aus Kunststoff und jedes Jahr erneut einzusetzen.
So bestand der große Weihachsbaum im Zentrum aus einen Metallgerüst, an das man mit Plastikzweigen bestückte Ausleger als Äste anbrachte. Bereits fertig bestückt mit Lichterketten und Kugeln. Von Weitem sieht er dann aus wie echt.
Wir bummelten durch die Geschäftsstraßen, Beate wollte shoppen. Doch das als so günstig angepriesene Einkaufsparadies erwies sich als nicht unbedingt billiger als Deutschland, oft sogar teurer, obwohl hier keine Mehrwertsteuer erhoben wird. So blieben also Schuhe, Mäntel, Hosen und Jacken in den Geschäften, auch Elektronikartikel wechselten nicht den Besitzer, lediglich Bier, Wein und Schokolade wanderte in unsere Einkaufstaschen.
Etwas Bemerkenswertes entdeckten wir im Straßenbild. An Fußgängerüberwegen mit Ampeln befanden sich auf dem Fußweg in den Boden eingelassene Lichtstreifen mit der jeweiligen Ampelfarbe. Wahrscheinlich für die vielen unablässig in ihr Smartphone schauenden Menschen, die nicht einmal am Fußgängerüberweg ihren Kopf heben. Sie sehen auch so, wenn die Ampel rot ist oder grün wird. Sehr fortschrittlich.
Weiter Richtung Frankreich
Kurz nach 15:00 Uhr ging es weiter hinaus aus der Stadt hoch auf den Pas de la Casa. Man hätte hier auch den kostenpflichtigen Tunnel nehmen können, doch wir wollten noch die Bergwelt der Pyrenäen genießen. Auffallendbei der Fahrt die ungeheure Tankstellendichte in Andorra. Fast alle 500 Meter rechts und links eine Tankstelle, zwar alle bis auf Zehntelcents die gleichen Preise von 1, 41€, aber fast jede eine andere Marke. Selbst oben auf der Passhöhe eine BP-Tankstelle, etwas weiter unten eine andere. Für die Einheimischen kann das alles nicht sein, die 76.000 Einwohner fahren nicht soviel Auto. Und doch sieht man fast nur Autos mit Kennzeichen aus Andorra im Land, wenige Franzosen und wenige Spanier. Aber irgendwie muss sich das alles ja rentieren.d
Um 16:00 Uhr passierten wir mitten in den Bergen die französische Zollstation, für uns interessierte man sich nicht. Lang ging es hinunter auf kurvenreicher Strecke, bis wir irgendwann das Tal hinter uns gelassen hatten. Das wir in Frankreich waren sah man auch daran, dass das Benzin deutlich teurer war und das Wetter schlechter wurde. Zudem mussten wir schon recht bald ein Nachtquartier aufsuchen, da es immer früher dunkel wird.
Im vollkommen unbekannten Städtchen Lavelanet fanden wir mitten im Ort auf einem großen, einsamen Parkplatz das, was wir suchten.
Gefahrene Kilometer: 129 km
Vlt. ist Andorra doch nicht zwingend ein
Muss 🤔😘