Die Reise geht wieder los, auf nach Andalusien

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kommentare:2 Kommentare

Es geht los

Erster Tag, Sonntag, 15.10.2023

Endlich wieder unterwegs, zusammen mit Beate im Wohnmobil auf Reisen, diesmal in den hoffentlich noch warmen Süden Spaniens, nach Andalusien. Eine mehrere Tage dauernde Anreise steht bevor, sind es doch bis zur spanischen Grenze über 1000 Kilometer.

Gegen Mittag ging es los, Verabschiedung durch die Nachbarschaft, dann entlang der altbekannten Strecke über Immendingen und durchs Höllental nach Freiburg. Durch die Stadt am Sonntag extrem viel Verkehr, doch kaum hatten wir den Rhein überquert und damit die Grenze nach Frankreich ließ es sich angenehm auf fast leeren Autobahnen Richtung Lyon fahren. Besonders beeindruckend: man kann hunderte von Kilometern fahren ohne eine einzige Baustelle oder eine Geschwindigkeitsbegrenzung unterhalb der erlaubten 130. Bei uns sind es immer nur wenige Kilometer bis zur nächsten Baustelle oder Geschwindigkeitsabsenkung, oft aus nicht verständlichem Grund.

Wohnmobil
Es geht los und weg sind wir

Das Wetter unterwegs war durchweg gut, mal mehr, mal weniger Wolken, doch blieb uns Regen erspart. Einige Mautstellen mussten passiert werden, dann hatten wir alsbald Lyon erreicht.

Hier mutete ich Beate wieder etwas zu, als ich sie in das Zentrum von Lyon dirigierte. Ziel war eigentlich nur das so oft in meiner Dienstzeit besuchte Gebäude des Generalsekretariats von Interpol, das hier in der Stadt seinen Sitz hat. Leider konnte man nicht anhalten, sodass wir schnell daran vorbei mussten und nun plötzlich in der Innenstadt anlangten. Mithilfe des Navis dirigierte ich Beate sicher aus der Stadt heraus und dann Richtung eines Übernachtungsplatzes etwas südlich von Lyon.

Die Gegend, die wir durchfuhren, sah nicht unbedingt einladend aus, doch nach mehreren Abbiegevorgängen kamen wir am Park des Ortes Ternay an, wo wir unseren ersten Übernachtungsplatz ansteuerten. Etwas schräg zwar, aber mit Unterlegkeilen ging es. Ein kurzer Abendspaziergang durch den Park, dann ging unser erster Reisetag zu ende.

Gefahrene Kilometer: 547 km 

Landkarte

Nach Südfrankreich

Zweiter Tag, Montag, 16.10.2023

Gut gefrühstückt ging es kurz vor halb elf weiter. Hier ist es so, dass es erst später hell ist als bei uns, daher schläft man länger. Dafür wird es auch später dunkel als in Teilern von Deutschland, man ist ja wesentlich westlicher und südlicher. Aber auch ohne dies waren wir eigentlich auf Reisen fast nie eher abfahrbereit als 10 – 10:30 Uhr.

Heute hieß es Vermeidung von Mautstrecken, also immer entlang der Rhone auf National- oder Landstraßen. Die Rhone hat hier unten im Süden Frankreichs schon mächtige Ausmaße und führt sehr viel Wasser, ganz im Gegensatz zu einigen kleineren Flüsschen, die wir überquerten, deren Flussbetten trocken lagen.

Schnurgerade ging es südwärts, erstes Ziel sollte die Stadt Orange sein. Hier besuchten wir das gewaltige römische Theater, das zu den schönsten und besterhaltenen der römischen Antike gehört. Leider war ein unschöner Bauzaun darum und der Eintritt mit 11,50 € pro Person unvertretbar hoch. Also nur von außen angeschaut und ein wenig durch die engen Gassen gebummelt.

Der römische Triumphbogen etwas außerhalb des Zentrums war für mich ein Muss, Beate ließ mich dort kurz aussteigen für ein Foto, umrundete den Bogen mit dem Wohnmobil und nahm mich wieder auf.

Auf zum Pond du Gard

Der Süden Frankreichs ist voll von historischen, vor allem römischen Baudenkmälern, doch die alle anzuschauen würde unseren Plan einer Reise nach Andalusien zunichte machen. In jedem Fall wichtig für mich war noch der in der Nähe von Nimes befindliche Pond du Gard, eine antike römische Wasserleitung über den Fluss Gardon, die zu den mächtigsten römischen Bauwerken der Welt zählt. Schon als Schüler hatte ich davon Bilder im Geschichtsbuch gesehen, nun hatte ich Gelegenheit, selbst einmal davor zu stehen.

Kurz nach 18:00 Uhr waren wir auf dem Parkplatz, stolze neun Euro Gebühr waren zu entrichten, dann konnten wir einige hundert Meter zu Fuß gehen und dann das mächtige Bauwerk bewundern.

Nur Teil einer Wasserleitung, doch mächtig anzuschauen mit ihren drei Stockwerken aus Rundbögen, auf den ganz hoch oben das Wasser zur Versorgung der Stadt Nimes floss, herangeschafft aus dem entfernteren Uzes.

Bis zum Einbruch der Dunkelheit verweilten wir dort, so einsam ohne die tagsüber sicherlich in Scharen anwesenden Touristen. Übernachten konnten wir leider auf dem Parkplatz nicht, so fuhren wir noch knapp vier Kilometer weiter in den nächsten Ort, um dort in den Nähe des Rathauses unseren heutigen Übernachtungsplatz zu beziehen.

Das Wetter war den ganzen Tag über schön, mal sonnig, mal wolkig, mal bedeckt, doch ohne Regen und warm, selbst ab Abend konnten wir noch ohne Jacke draußen sein.

Gefahrene Kilometer: 299 km

Landkarte

So weit, so weit, es ist so weit

Dritter Tag, Dienstag, 17.10.2023

Unsere Absicht, heute Barcelona zu erreichen und dann dort mindestens den morgigen Tag zu bleiben und Übermorgen weiterzufahren verwarfen wir nach einem intensiven Blick auf die Karte. Unser Ziel Andalusien lag ja tatsächlich noch so weit weg und die Zeit könnte knapp werden. Also hieß es heute so lange zu fahren wie möglich, um spätestens morgen in Andalusien einfahren zu können.

Das bedeutete auch, auf Landstraßen zu verzichten und die Autobahnen unter die Räder zu nehmen. Kurz vor zehn Uhr verließen wir unseren sehr ruhigen Stellplatz in dem kleinen Ort Saint-Bonnet-du-Gard und fuhren geradewegs auf die Autobahn Richtung Nimes und weiter über Perpignan Richtung Pyrenäen. Diese Bergkette erhob sich mächtig vor uns und man merkte den Anstieg hinauf auf den Pass, wo noch die alten Abfertigungsanlagen aus der Zeit vor dem vereinten Europa ohne Grenzkontrollen stehen. Um genau 12:30 Uhr kamen wir hier vorbei und waren in Spanien.

Immer der Touristenroute nach

Als heutiges Ziel hatten wir Valencia eingegeben und diese Stadt mussten wir erreichen. Entlang ging es auf der AP 7, der Autopista 7, der Touristenstraße an die Mittelmeerstrände Spaniens, der Costa Brava, Costa Blanca, Costa del Sol u.a. Die Autobahn hier ist seit 2021 mautfrei, was uns natürlich eine Menge Geld erspart hat. Das Wetter heute war nicht unbedingt schön, wobei es immer wärmer wurde, 26 Grad lasen wir auf dem Thermometer ab. Mal regnete es leicht, dann wieder etwas Sonne, meist aber grau und bedeckt. Die Landschaft war wenig spektakulär, einige Berge rechts der Straße, manchmal das Meer zur linken. Der Wagen rollte, der Motor brummte, eintöniges Fahren bestimmte den Tag.

Um Barcelona herum sehr viel Verkehr, vor allem viele LKW, danach wurde es weniger, die Autobahn nur noch zweispurig. Wir kamen gut voran, kein Stau, keine Baustelle, keine andauernden Geschwindigkeitsänderungen. Zwar gilt maximal 120 auf spaniens Autobahnen, doch viele Spanier fahren langsamer.

Nach vielen Stunden bogen wir dann in einen Vorort von Valencia ein und erreichten den von Beate vorab ausgesuchten Stellplatz. Gerade noch ein Plätzchen war für uns frei, dann war unser heutiger Fahrtag Geschichte.

Ein kurzer Gang zum Strand und entlang der Promenade folgte, dann ging es zurück zum Wohnmobil. Hier ist alles für den Sommerurlauber ausgelegt, jetzt Mitte Oktober herrscht einsame Stille. Schön ist es für unsere Begriffe ohnehin nicht, und die Vorstellung der hochsommerlichen Betriebsamkeit ließ uns schaudern.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Manuela Slatner

    Hallo wir wünschen Euch viel Spaß und kommt gesund wieder

  2. Ruth

    Waren auch schon öfter in Lyon, aber mit Interpol hatten wir natürlich nix zu tun 🧐 Lyon oder Grenoble sind Übernachtungsorte, wenn wir nach Uzes fahren. Und die Strecke neben der Route de Soleil, also die Landstrasse, über Montelumar, Orange…, ist uns auch bestens bekannt, aber weniger wegen Maut sparen, eher, weil die Autobahn im Sommer immer viel Staus hat. Auch Barcelona und Valencia sind bekannte Terrains für uns. Aber weiter runter dann nicht mehr 😊 Ach ja, ist es nicht im Süden auch früher dunkel, in Belgrad letzte Woche war das so, 18h schon 🤔😊🙋🏻‍♀️ Geniesst es

Schreibe einen Kommentar