Sechster Tag, Samstag, 12.04.2025
Parkplatzsorgen
Unser Stellplatz hatte alles, was wir brauchten, Müllentsorgung, Strom, Wasser und Toilettenentsorgung. So gut gerüstet ging es sehr spät bei bedecktem Himmel durch die Stadt zur Alexander Newski Kathedrale, eine riesige orthodoxe Kirche inmitten der Stadt.
Wir versuchten, einen Parkplatz zu bekommen, doch überall blaue Parkzone, was bedeutete, Parken nur mit Parkschein oder SMS-Registrierung und nur für maximal zwei Stunden. Solche Parkscheine bekommt man allerdings nur an Kiosken, und da war keiner in der Nähe.
Die SMS Registrierung geht nur über einen bulgarischen Mobilfunkanbieter, also für uns keine Möglichkeiten der Parkgebührenzahlung. Leider konnte man auch nicht einfach ohne zu zahlen irgendwo stehen, denn überall sah man gelbbekittelte Ordnungshüter und Polizisten mit dicken Radkrallen, die Parksünder am Weiterfahren hindern.

Getrennte Wege
So entschlossen wir uns, nicht gemeinsam zur Kathedrale zu gehen, sondern getrennt, einer von uns bleibt beim Wagen. Ich war als Erstes dran, ging um die Kirche herum und sah sie mir im Inneren an. Eigentlich eine orthodoxe Kirche wie viele, die wir schon gesehen hatten, nur halt sehr groß. Allerdings kein Vergleich zur riesigen Kirche Sveti Sava in Belgrad. Das war die bisher größte, die wir gesehen haben.
Am Wagen zurück durfte sich dann Beate auf den Besichtigungsweg machen. Ich beobachtete derweil die gelbbekittelte Politesse, die sich langsam in meine Richtung bewegte. So musste ich dann ins Fahrzeug und den Platz verlassen. Die Einbahnstraßenregelungen und Richtungspfeile führten mich immer weiter vom ursprünglichen Parkplatz weg.
Und Beate hatte noch gesagt: „Fahr nicht weg“.
Über enge Sträßchen fand ich dann doch den Weg zurück, Beate wartete schon. Nie würde ich ohne sie weiterfahren.


In die Berge ins Kloster

Es ging nach Süden, nächste Station war das Rilakloster, von dem ich vor mindestens 55 Jahren schon die ersten Bilder gesehen hatte. Nun konnte ich es mal mit eigenen Augen anschauen.
Bis dahin ging es über kleine, schlechte Straßen zur Autobahn, die uns für 40 Kilometer stressfreies Fahren bot.
Immer wieder klagen und klagten wir auf unseren Fahrten im Balkan über diesen schlechten Straßenzustand, doch auch bei uns gibt es solchen Straßenverhältnisse, ich denke da nur an die Zufahrtsstraße von Stetten nach Tuttlingen hinein.
Auch hier wie schon in Frankreich und Spanien gibt es überall auf den Straßen vor allem vor Fußgängerüberwegen diese fürchterlichen Buckel zur Geschwindigkeitsreduzierung. Ein absolutes Übel, manche sind so hoch und schlecht zu sehen, dass das Fahrzeug beinahe abhebt und rüberspringt. Wenn etwas gut ist an deutschen Straßen, dann das, dass es diese Verkehrshindernisse nicht mehr gibt.
Tief in ein enges Tal ging es hinein Richtung Kloster. Kaum angekommen, fing es leider zu regnen an. Dennoch machten wir uns auf den Weg, den Komplex zu erkunden.
Inmitten der Hauptgebäude des Klosters, die eine geschlossene Anlage bilden, steht die orthodoxe Kirche. Sie ist komplett innen ausgemalt, so wie wir es auch von einigen der Moldauklöster kennen. Die Kerzen, die massenhaft von Besuchern gekauft und angezündet werden, haben allerdings die Kuppel- und Deckenmalereien schon recht dunkel werden lassen, sodass deren Schönheit kaum noch zu erkennen ist.
Wie geht es weiter
Nach dem Besuch dann die Planung für unsere Weiterreise, zwar hatte ich noch etliche Besuchspunkte auf dem Programm, doch wollen wir ja noch ein ganzes Stück weiter nach Osten.
Also den Eisenhower gemimt, der einmal sagte: „Planung ist alles, der Plan ist nichts“ und als Fernziel für den nächsten Tag die Grenze zur Türkei bei Edirne festgelegt. Auf dem Weg dorthin sahen wir links in der Ferne an einem Berghang riesige graue Flächen, ähnlich wie für Skipisten gerodeter Wald, nur eben nicht weiß.
Per Fernglas sahen wir dann, was es war, große Flächen Wald zugepflastert mit Solarpanelen.Ein gleiches Bild an anderer Stelle im Tal, nur nicht ganz so groß. Der Energiehunger wird immer größer und muss durch solche Eingriffe in die Landschaft gestillt werden. Irgendwann haben wir keine Landschaft mehr.
Weiter ging es durch recht eintöniges Gebiet, dann rauf in die Berge über einen Pass im bulgarischen Skigebiet Borowec. Hier lag noch Schnee und es war recht kalt, nur drei Grad zeigte das Thermometer.
Die Zeit war schon recht vorangeschritten und wir waren reif für ein Ende der Fahrt. Beate suchte ein netten Stellplatz neben einer kleinen Kapelle heraus und schon bald beendeten wir unseren Tag, der vom Wetter her zwar hätte schöner sein können, aber doch einige erlebte Sehenswürdigkeiten bot.
Gefahrene Kilometer: 250,5 km



Keinen Parkplatz zu finden ist schon doof 🧐
Klar, dass Du nicht ohne Beate weiter gefahren bist…., wer sollte für Dich qualifiziert kochen 🥳😂