Besuch an der Donau und Reise in die Vergangenheit

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Zweiundfünfzigster Tag - Freitag, 24.09.2021

Nochmal Donau

Unsere Reise nähert sich dem Ende, alles, was wir sehen wollten und noch mehr haben wir gesehen, nun geht es in großen Abschnitten der Heimat entgegen.
Der gestrige Schlafplatz war zwar nicht der ruhigste, von der entfernten Straße und der Eisenbahnlinie drang immer etwas Lärm zu uns herüber, dennoch schliefen wir gut, wachten aber recht früh auf, durch die Zeitenänderung ist auch unser Zeitgefühl etwas durcheinander geraten.

Um zehn Uhr ging es los, Zielort lag noch nicht fest. Unterwegs besserte sich das Wetter zusehends, wir hatten das Tief über dem Balkan hinter uns gelassen. Die Temperatur stieg auf 25°, für uns jetzt wieder etwas ungewohnt. Die Straßen in Ungarn leider wieder ziemlich schlecht, auf Dauer nervt das fürchterlich. In Kecskemet dann erneute Zieleingabe Siofok am Balaton. Am Plattensee waren wir schon mal vor 20 Jahren mit unseren Kindern, könnte eine Reise in die Vergangenheit werden.

Irgendwann dann am Straßenrand eine Polizeikontrolle. Wir wurden herausgewunken, waren wir zu schnell? Der Polizist begrüßte uns in Deutsch und bat um Öffnung der Aufbautür. Da ich dachte, er wolle sich drinnen umsehen, stellte ich die Kiste mit den Walnüssen auf den Sitz. „Ah, bio, bio“, war seine Antwort, dann wünschte er uns eine weitere gute Fahrt. Das war der bisher einzige Kontakt mit der Polizei eines Landes.

Bei Solt überquerten wir die Donau, die hier von Nord nach Süd fließt. Eine Kaffeepause am Donauufer musste drin sein, so fuhren wir mit dem Wohnmobil an die Uferpromenade, dort, wo noch ein altes sowjetisches Kriegerdenkmal steht, und tranken einen frisch gebrühten Kaffee. In der Nähe gab es auch eine Wasserstelle, wo wir gleich drei Kannen Frischwasser auffüllen konnten.

Nochmals ein letzter Blick auf die breite Donau
Balaton

Zum Balaton in die Vergangenheit

Nächstes Ziel war Siofok am Balaton. Die Fahrt dorthin war unspektakulär, nur flaches Land, keine Sehenswürdigkeiten, langweilig. In Siofok dann weiter Planung und Festlegung eines Stellplatzes für die Nacht. Wir fuhren am See entlang bis zum südwestlichen Ende in Balatonbereny, wo in der Nähe des Ufers ein Parkplatz auf uns wartete. Vorbei ging es an Balatonlelle, wo wir vor 20 Jahren mit unseren drei Kindern und Zelt auf einem Campingplatz ca. zwei Wochen verbrachten.

Den Campingplatz und auch den Bäcker, wo ich jeden morgen zusammen mit Sören Brötchen geholt hatte, fanden wir nicht mehr, 20 Jahre sind eine lange Zeit. Das wir überhaupt nochmal hierher kommen werden, hatten wir bis heute morgen nicht für möglich gehalten.

In Balatonbereny suchten wir ein kleines Restaurant zum Abendessen auf. Erstaunlich viele deutsche Laute vernahmen wir, die Wirtsleute sprachen ebenfalls gut deutsch, die Speisekarte zweisprachig, ungarisch und deutsch. Viele Deutsche haben hier am Balaton ein Ferienhaus oder leben für immer hier, weil das Leben in Ungarn wohl um einiges billiger ist als in Deutschland.

Viertel nach acht waren wir zurück am Wohnmobil. Ende eines Fahrtages.

Gefahrene Kilometer: 367 km

Landkarte: Zum Balaton

 

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