Begrüßung mit Regen

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Zehnter Tag, Dienstag, 27.02.2024

Es regnet und regnet und regnet

Bevor wir zu unserer Reise aufgebrochen sind hatte ich jeden Tag das Wetter auf Sardinien angeschaut und immer war es gut. Jetzt, wo wir hier sind, regnet es, und wie. Leider ist die Wettervorhersage auch für die nächsten Tage nicht allzu rosig. So blieben wir erstmal lange im warmen Wohnmobil und fuhren dann zum Einkaufen in die nahegelegene Stadt Palau. Hiernach zurück Richtung Capo d’Orso, dem „Bärenfelsen“ eine Granitsteinformation in Form eines Bären. Leider war der Zugang dorthin versperrt, geöffnet erst ab Anfang April. Schon etwas befremdlich, das Natur gesperrt wird für Besucher, aber ändern konnten wir es nicht. Da das Wetter besser zu werden schien entschlossen wir uns für etwas altertümliche Kultur. Hier auf Sardinen gibt es eine Reihe alter, aus der Zeit bis 1600 vor Christi reichende Tempel und Gräber der Nuraghenkultur. Nuraghen sind prähistorische Bauten aus Stein, die es in dieser Art und vor allem Menge (man sagt über 7.000 inselweit) nur auf Sardinien gibt.

Etwas sardische Kultur

So fuhren wir also erstmal wieder nach Arzachena, wo wir gestern Nachmittag schon mal vergeblich einen Nuraghentempel gesucht hatten und steuerten dann den Bereich um die Tomba di giganti Coddu Vecchju an. Hier mussten wir ein Ticket erstehen um dieses und andere Bauwerke zu besichtigen.

Zunächst ging es einen Kilometer bergauf und bergab durch einen niedrigen Wald zur Nuraghe La Prisgiona. Der Zugang blieb uns allerdings verwehrt, doch von außen konnten wir wenigsten ein Foto machen.

Nuraghe La Prisgiona
Nuraghe La Prisgiona
Gigantengrab
Gigantengrab

Dann ging es zum Gigantengrab und später mit dem Wohnmobil zurück zum Parkplatz bei der Nuraghe Albucciu. Das Wetter hatte sich recht gut gemacht, sogar die Sonne zeigte sich etwas.

Gigantengrab
Gigantengrab
Nuraghe Albucciu
Nuraghe Albucciu
Nuraghe Albucciu
Nuraghe Albucciu
Nuraghe Albucciu

Richtung Übernachtungsplatz

Nachdem wir nun genug von den alten Steinen hatten hieß es erstmal, noch ein wenig den Gastank aufzufüllen. Hier hatte ich ein wenig Sorge, da ich las, dass in Italien LPG nicht an Wohnmobile für das Kochen und die Heizung abgegeben werden darf. Verschiedene Internetberichte besagten, dass Wohnmobilisten an Tankstellen abgewiesen wurden, andere hatten wiederum von keinen Problemen berichtet. Ich wollte das jetzt mal überprüfen, Beate fand eine nahegelegene Tankstelle mit LPG und wir fuhren hin. Tatsächlich war das Tanken, was bei LPG in Italien nur ein Tankwart machen darf, problemlos. So hatten wir nicht nur wieder einen vollen Gastank sondern auch eine Sorge weniger.
Blühender Geldbaum
Blühender Geldbaum am Wegesrand
Kalanchoe
Kalanchoe am Wegesrand

Als nächstes Ziel wählten wir die Stadt Tempio Pausania. Auf der Fahrt dorthin wie auch schon gestern sahen wir links und rechts der Straße überall Müll liegen. Nicht nur hin und wieder eine Dose, Papier oder eine Flasche, nein ganze Müllbeutel, schön oben zusammengebunden, lagen in der Natur herum. Anscheinend fahren die Italiener ihren Müll durch die Gegend und werfen ihn dann irgendwann einfach aus dem Fenster. Grund dürfte wahrscheinlich auch sein, dass es hier keine großen Mülleimer auf den Grundstücken gibt, sondern nur kleine Haushaltsmülleimer, die auch zur Leerung an die Straße gestellt werden. Hin und wieder sieht man an größeren Plätzen auch große Müllcontainer, zu denen man aber seinen Müll selbst hinfahren und dann trennen muss.

Bei der Einfahrt in die Stadt Tempio sahen wir rechts und links der Straße riesige Lager mit Korkeichenrinde, liegt doch die Stadt inmitten des größten Korkeichenwaldes auf Sardinien. Leider fing es jetzt wieder heftigst an zu regnen, ja gar zu schütten wie aus Kübeln. Viel weiter zu fahren hätte keinen Sinn mehr gehabt, so suchte Beate nach einen geeigneten Stellplatz. Ein Platz mit Entsorgungseinrichtung wurde gefunden, doch dort hinein kam man nur nach Herunterladen einer App und einem komplizierten Anmeldeprozess. Letztlich lag uns aber nur daran, die Toilette zu entsorgen. Bei strömendem Regen kroch ich mit dem Fäkalientank unter der geschlossenen Schranke durch und entleerte ihn im dafür vorgesehenen Abfluss.

Wieder zurück im Wohnmobil war ich trotz Regenmantel an den Beinen total durchnässt.

Also einen anderen Platz in der Stadt gesucht, den wir auch recht schnell fanden. Hier standen wir ruhig und sicher.

Zum Abendessen gab es heute ein gutes Raclette und dazu unseren ersten sardischen Rotwein.

Gefahrene Kilometer: 89,9 km

Landkarte

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth

    Das mit dem Müll einfach „in der Landschaft entsorgen“ kenne ich von Kreta, aber das ist 35 Jahre her 🧐

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