Auf nach Constanta (Konstanza) und weiter

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Dreiunddreißigster Tag - Sonntag, 05.09.2021

Partyzeit

Als wir gestern abend Richtung Wohnmobil liefen, begleitete uns das dumpfe Wummern aus riesigen Lautsprecherboxen der Strandbars. Samstag Abend ist Partytime in Rumänien. Zum Glück standen wir recht weit ab vom Geschehen, doch die tiefen Töne dringen sehr weit durch. Im Wohnmobil war allerdings nicht mehr allzuviel davon zu hören.

Dennoch, ganz ruhig war es nicht, es schien, als würde die Musik lauter und lauter, je später es wurde. Immer wieder wachte ich in der Nacht auf und lauschte, Musik war zu vernehmen. Nun gut, irgendwann wird schon Schluss sein.

Stunde um Stunde verging, aber Schluss war nicht. Gegen halb fünf Uhr trotteten dann einige Partygäste an unserem Wohnmobil vorbei zu ihrer Unterkunft. Selbst als die Sonne sich langsam über den Horizont erhob, immer noch Musik. Es ist wohl so, dass hier am Wochenende, mindestens von Samstag auf Sonntag, Non-Stopp-Party gemacht wird. Und die Rumänen sind ganz wild darauf.

Der Tag beginnt

Fast nichts ist schöner, als ein Bad imMeer vor dem Frühstück. Das gönnte ich mir auch heute wieder, das Meer war ruhig und klar, der Grund gut zu erkennen.

Ich war schon recht weit draußen, da sah ich diesen vermeintlichen Grenzerhund um mein Handtuch und meine Schuhe herumschnüffeln, hoffentlich hebt er nicht sein Bein und pinkelt auf mein Badetuch.
Nein, tat er nicht, er packte es und wollte damit abhauen. Offenbar durch mein lautes Rufen ließ er dann davon ab und verschwand. Es hat schon seinen Grund, warum Hunde nicht meine Lieblingstiere sind.

Frühstück war draußen mit Blick auf`s Meer, dann begannen wir, alles zu verpacken, eine Wohnmobilinnenreinigung vorzunehmen und schließlich noch einmal ins Zentrum von Vama Veche, um bei der Amphora Strandbar das gute WLAN zu nutzen. Aus mit dem Lotterleben. Weiter geht die Reise.

Richtung Constanta

Dann ging es halb 12 los, zunächst noch einige Einkäufe beim Carrefour in Mangalia, hier ist alles wesentlich billiger als in den Märkten in Vama Veche, und dann durch die in kommunistischer Zeit für ausländische Touristen angelegten Badeorte Saturn, Neptun und Venus.
Heute sind sie alle recht gut hergerichtet und gut besucht, vornehmlich aber wohl von rumänischen Touristen.

Irgendwann dann auf die Hauptstraße und dem Navi nach Richtung Constanta. Leider führte uns das in den Hafenbereich, den wir nicht passieren konnten. Dann zurück über schlechte Straßen, die wir nicht nehmen wollten. Also Navi aus und den Schildern nach, die gibt es ja auch noch, ganz vergessen.

Der freundliche Rumäne

In Constanta dann einen im Reiseführer ausgewiesenen Parkplatz am Hafen aufgesucht und geparkt. Nun ist es hier leider auch so wie in Serbien, Parkgebühren sind per Smartphone – App zu entrichten.

Wenn man die nicht hat, Pech, kann man nicht parken oder riskiert hohe Bußgelder bishin zum Abschleppen. Was also tun, woanders hinfahren bringt nichts, Situation ist überall so. Also fragte ich einen auch gerade parkenden jungen Mann, der englisch konnte, ob er vielleicht für uns den Parkvorgang starten könne, ich gäbe ihm dann die 10 Lei für drei Stunden.
Es dauerte etwas und ich dachte schon, das wird nichts, doch dann zeigte er mir die Parkbestätigung.

Die 10 Lei wollte er nicht, wünschte einen schönen Tag und ging. Na sowas, wieder einen freundlichen Menschen getroffen. Ich hoffe, ich kann mich in Zukunft mal in Deutschland bei ausländischen Besuchern revanchieren.

Dann ging es zunächst die Uferpromedade entlang. Und dort sah ich, sehr enttäuchend, das Wahrzeichen Constantas, das Casino, vollständig eingerüstet und eingepackt.
Dieser Zustand soll schon ein paar Jahre anhalten. Zuhause hatte ich mir beim Anschauen der Bilder des Casinos immer den Moment vorgestellt, wenn ich selbst dort stehe. Und nun ist das Gebäude fast nicht zu erkennen. Sehr, sehr schade.

Weiter ging es zur Altstadt.
Constanta war immer Arbeiter- und Hafenstadt, dennoch befinden sich zahlreiche alte und schöne Häuser und Hotels im Zentrum, leider fast alle ziemlich kaputt, unbewohnt oder komplett verhüllt.

Die Altstadt zerfällt zusehends, zwar sind überall Schilder an den Häusern angebracht „Historic Monument“, doch das allein hilft nicht. Auch Bauten der Neuzeit, halb vollendet als Bauruine, stehen in der Innenstadt und verschandeln sie.

In so einer kaputten Altstadt zu wohnen kann nicht sehr schön sein. Dazwischen dann die Fußgängerzone mit recht netten Straßencafés, in denen sich an Wochenenden viele Leute aufhalten.
Auch wir besuchten ein Café, tranken etwas und planten die weitere Fahrt.

Konstanza Casino
Das eingepackte Casino
Konstanza
Altstadt
Konstanza
Stefans Straße
Museum
Konstanza
Im Hintergrund die Bauruinen
Konstanza
Konstanza
Konstanza
Konstanza

Raus aus der Stadt

Wir wollten noch für den Aufenthalt im Donaudelta ein Moskitonetz kaufen, fanden im Internet eine Adresse und fuhren außerhalb des Zentrums dorthin. Allerdings ohne Erfolg.

Weiter ging es raus aus der Stadt durch Mamaia, den Ballermann Rumäniens.
Der Ort liegt auf einer Landbrücke zwischen dem Meer und dem Lac Siutghiol. Kurz danach dann der Abzweig zum ausgesuchten Nächtigungsplatz direkt am Meer.

Zwar auf einem Schotterparkplatz und längst nicht so schön wie die vergangenen Tage, aber dennoch mit der Chance auf ein morgendliches Bad, das Meer ist so nahe. Da es Sonntagabend war und die einheimischen Touristen wieder nach Hause gefahren sind, ist es hier sehr ruhig.

Gefahrene Kilometer: 104 km

Landkarte: Von Vama Veche nach Constanta

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