Auf der Suche nach dem See

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Sechzehnter Tag, Montag, 30.10.2023

Wie angekündigt und gestern noch kaum vorstellbar heute morgen Regen. Das Wetter kann man nutzen um im Home Office zu arbeiten.Kurz vor Mittag wurde es aber besser und wir fuhren los. Beate hatte von einem See weiter nördlich gelesen, an dem es Flamingos geben soll. Dieser See ist auch gleichzeitig der einzige natürliche See Andalusiens.

Puente Nuevo Neue Brücke in Ronda
Puente Nuevo Neue Brücke in Ronda
Fels von Ronda
Fels von Ronda

Zunächst jedoch ging es noch zu einem guten Fotopunkt außerhalb der Stadt unterhalb der Puente Nuevo, von wo aus man sie in beeindruckender Weise sehen kann. Die Straße dahin war allerdings recht schmal, uneben und sehr steil nach unten. Immer, wenn es schlechte und enge Straßen zu befahren gibt sitzt Beate am Steuer. Ich komme mit dann immer vor wie ein Kutscher mit Peitsche, der sie immer antreiben muss weiterzufahren.

An dem Aussichtsplatz angekommen machten wir einige schöne Fotos, sogar blauer Himmel zeigte sich. Leider auch hier wie schon so oft in Spanien gesehen Müll und Dreck in der Landschaft. Das fehlt den Spaniern, das Gefühl für Sauberkeit. Oft sieht man am Straßenrand Mengen von Müll, Plastikflaschen, Papier oder Blechdosen. Ohne ein Pfandsystem wie bei uns – endlich mal was Positives – werden leere Getränkeverpackungen halt einfach in der Natur entsorgt.

Auf zum Flamingosee

Die Weiterfahrt auf der immer enger werdenden Straßen gestaltete sich schwierig, sehr enge Kurven und viele Bäume die wir immer streiften. Öfters musste ich Beate antreiben. Mit einem größeren Wagen hätten wir es allerdings nicht geschafft. Deshalb sind wir glücklich über unser kleines Raumwunder.

Ein spontaner Halt erfolgte etwas nördlich von Ronda bei einer Olivenölmanufaktur. Hier konnten wir verschiedene gute Olivenöle probieren und auch käuflich erwerben. Vier Flaschen unterschiedlicher Öle wanderten über den Ladentisch in unsere Taschen.

Ölmanufaktur großer Parkplatz von der EU gefördert
Ölmanufaktur großer Parkplatz von der EU gefördert
Olivenbaum
Olivenbaum

Dann ging es weiter durch herrliche Landschaft mit z.T. schroffen Felsbergen und sanfteren Hügeln, insgesamt hier alles sehr wüstenähnlich. Später dann tauchten wieder die unendlichen Olivenbaumreihen auf. Nach der Ortschaft Campillos zeigte das Navi linkerhand einen See, doch der war nicht zu sehen. Ausgetrocknet. Na, wie wird es dann beim Flamingosee sein?

Über eine furchtbar schlechte Straße, die uns an die Ukraine vor zwei Jahren erinnerte, fuhren wir zu einem ausgewiesenen Aussichtspunkt auf den Laguna di Fuerte de Pietra. Nur mit dem Fernglas konnte man weit entfernt etwas Wasser sehen. Also woanders hin, zum Centro de Visitantes, dem Touristenzentrum.

Laguna_de_Fuente_de_Piedra
Laguna_de_Fuente_de_Piedra
Flamingos in der Ferne
Flamingos in der Ferne
Flamingos in der Ferne
Flamingos in der Ferne

Das Zentrum war natürlich geschlossen, keine Seele da. Wir liefen etwas herum und tatsächlich, von einer Stelle aus konnte ich mit dem Fernglas eine große Kolonie Flamingos im See sehen. Zum fotografieren waren sie zu weit weg. Es gab auch keine andere Stelle, wo man näher an den See herankam. See ist allerdings übertrieben, ein Tümpel war es nur noch, zu 80% ausgetrocknet. Vielleicht füllt er sich ja im Frühjahr wieder, doch vielleicht entnimmt man ihm auch zuviel Wasser zur Bewässerung der Olivenhaine.

Laguna di Fuerte de Pietra
Laguna di Fuerte de Pietra
Unterwegs
Unterwegs

Zum Nachtquartier am Camenito del Rey

Da es ja nun schon um 19:00 Uhr dunkel ist suchten wir einen Nächtigungsplatz in der Nähe des Nordeingangs des Camenito del Rey, des Königswegs. Am Stausee Embalse del Guadalhorce wurden wir fündig.

Ein kleiner Abendspaziergang führte uns zu einem Lokal, an dessen Tür ich ein Schild hinsichtlich des Ticketverkaufs für den Königsweg sah. Ich fragte nach Karten und der Wirt zeigte uns wo der Weg beginnt und meinte, wenn wir morgen recht früh da sind hätten wir gute Chancen, Karten für die Begehung des Camenito del Rey zu bekommen. Hoffentlich hält das Wetter, für morgen ist Regen angesagt.

Nach einem Bierchen ging es zurück zum Wohnmobil, Hunger hatte sich eingestellt.

Gefahrene Kilometer: 149 km

Landkarte

Abendstimmung am Camenito del Rey​
Abendstimmung am Camenito del Rey​

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth

    Müll in „der Landschaft“ hab‘ ich in Serbien auch vereinzelt gesehen. In Griechenland vor 40 Jahren sehr häufig. Dass es das in Spanien noch gibt, hätte ich nicht gedacht.
    Einige Flamingos 🦩 haben wir in der Carmargue letzte Woche auch gesehen, aber weniger als normal im Sommer, vmtl. Überwintern sie in Spanien 🥳
    Ach ja, Beate: Wenn er Dich zu sehr „antreibt“ lass den Stefan einfach selber fahren. „Männersrbeir“ 😉 manchmal sind die alten Rollenverteilungen ganz praktisch 🥳😜

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