Ankunft am Meer

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Dreißigster Tag - Donnerstag, 02.09.2021

Die letzten Kilometern

Die Nacht in diesem herrlichen Tal, in dem wir standen, war so still wie im Grab. Kein Laut, kein Wind, nichts. Ruhiger hatten wir es bisher nirgens. Gegen sieben Uhr dann in der Ferne helles Glöckchengeläut, erst dachte ich, ich hörte die Stille, denn tatsächlich kann es vorkommen, dass man in absoluter Stille doch etwas zu hören glaubt.

Uns ging es 1986 in Island so, inmitten der Wüste glaubten wir immer wieder Stimmen zu hören, obwohl weit und breit niemand war.
Nun also Glöckchengeläut, doch diesmal war es real. Eine Schafherde mit Schäfer und Hunden zog am Wohnmobil vorbei. Die Hunde erfüllten dabei nicht ganz ihre Aufgaben, liefen vor unserem Mobil herum und suchten die beim gestrigen Abendessen entsorgten Knochen. Mit ihrer Spürnase fanden sie wohl jedes kleine Stückchen. Dann ging es noch daran, den Grillrost abzuschlecken, schmeckte er doch herrlich nach gegrilltem Schweinebauch. Die Herde war schon längst weg, da trotteten auch die Hunde hinterher.

Beim herrlichen Frühstück draußen im strahlenden Sonnennschein sahen wir dann weit hinten im Tal eine Kuhherde, auch die kam langsam fressend an uns vorbei. Ein freundliches „Hello“ zum Kuhhirten und schon waren sie weitergezogen.

Die Spannung steigt

Auf kleinen, aber guten Straßen, nur selten etwas holprig, ging es weiter südwärts. Irgenwann sah ich in der Ferne die im Reiseführer beschriebenen Verladekrananlagen im Hafen von Mangalia. Schnell kamen wir voran, die Kräne wurden größer.

Noch einmal an der Tankstelle unseren Gasvorrat aufgefüllt und dann einen avisierten Badeplatz an einer Bucht in der Ortschaft 2 Mai angefahren. Gefiel aber Beate nicht und auch ich hätte mir besseres gewünscht.

Also weiter zu einem anderen weiter südlich Richtung bulgarische Grenze. Der Ort Vama Veche wird im Reiseführer als gewöhnungsbedürftiger Ort zwischen Wildweststadt, Hippiekommune und Alternativen Rückzugsort beschrieben, ist er aber gar nicht. Ein kleiner rumänischer Badeort mit all den Souvenir- und Nippesständen, dazu am Strand zahlreiche Barbetriebe und eine Strandpromenade, auch mit Bars und Rerstaurants. Alles etwas anders als in deutschen Seebadeorten, aber ok.

Ein guter Stellplatz direkt oberhalb der Küste mit Blick aufs Meer war nach allerhand Kurverei in Sackgassen und irgendwo endenden Feldwegen dann doch noch gefunden. Das Schwarze Meer war erreicht.

Irgendwo
Schwarzes Meer
Schwarze Meer

Erkundungstour - Vama Veche

Ich baute zunächst die Markise auf, aufgrund des Windes musste sie stark abgespannt werden, damit sie uns nicht um die Ohren flog. Tisch und Stühle herausgeholt und nun eigentlich das verdiente „Feierabendbier“ getrunken.

Beate aber meinte, wir sollten doch erstman den Ort erkunden, aber bei dem Wind dürfen wir die Markise nicht draußen lassen. Also alles mühsam Abgespannte wieder lösen, zusammenpacken und die Markise einfahren. Hätte ich auch selber drauf kommen können, dann wäre mir viel Arbeit erspart gewesen.

Am Wasser entlang ging es zur Hauptstraße des Ortes mit all seinen Verkaufsbuden, Bars und Restaurants, immer auch auf der Suche nach gutem WLAN. In einer Strandbar pausierten wir bei Aperol Sprizz und einen belgischen Bier, hier alles recht teuer für rumänische Verhältnisse.

Schwarze Meer
Vama Veche
Schwarze Meer
Schwarze Meer

Beate hatte einen guten Internetzugang ausgemacht, allerdings passwortgesichert, aber da könnte man am Abend ja mit Laptop bewaffnet mal hingehen, ein Getränk einnehmen und die letzten Berichte einstellen.
Gesagt, getan, nach dem Abendessen zogen wir los, saßen gemütlich beim Bier und Aperol Sprizz am rumänischen Strand mit Blick auf das Schwarze Meer.

Für mich einmal mehr der Beweis, dass der Kauf des Wohnmobils absolut richtig war, damit genießt man absolute Freiheit.

Gefahrene Kilometer: 79 km

Landkarte: Fahrt zum schwarzen Meer

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Beate

    Vielen lieben Dank ihr zwei, ihr seid sehr treue Leser unseres Blogs.
    Werden morgen nach Constanza weiterreisen und mal schauen wie es dann weitergeht.
    Liebe Grüße von uns zwei

  2. Rita und Josef Glasenhardt

    Bravo, ihr habt es geschafft. Bleibt ihr noch ein wenig am Schwarzen Meer?

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