Erster Tag, Montag, 20.05.2024
Auf zum ersten Bier
Bei schönstem Sonnenwetter ging es am Pfingstmontag gegen Mittag los. Über Landstraßen fuhren wir durch herrliche, sonnenbeschienene Gegenden bis kurz vor Ulm, wo wir durch den Wegweise zum Kloster Wiblingen veranlasst wurden, einen kurzen. Abstecher und Besichtigungshalt einzulegen.
Das Kloster Wiblingen ist bekannt durch seine große aber außen unvollendete Kirche und vor allem durch die im Nordflügel des Anbaus befindliche Bibliothek. Der Bibliothekssaal von Kloster Wiblingen ist ein Meisterwerk des Rokoko. Die schwingende Raumform, der reiche Figurenschmuck und als Krönung das großartige Deckenfresko – alles verbindet sich zu einem überwältigenden Eindruck, dem Höhepunkt eines jeden Besuchs in Wiblingen.
Zuerst ging es aber in die Kirche, dann zum Museum mit Bibliothekssaal. Wir hatten noch zwei Freikarten für einen Besuch in einem der Bauwerke der staatlichen Burgen- und Schlösserverwaltung, die wir hier einlösen konnten.
Der Bibliothekssaal gefiel uns in seiner Farbenpracht sehr viel besser als der viel bekanntere Saal der Auguste-Amalienbibliothek in Weimar, den wir letztes Jahr besichtigten.
Nach einem ausgiebigen Rundgang ging es zurück zum Wohnmobil und weiter Richtung Ulm an und dann zum etwas entfernt liegenden Günzburg mit seinem LEGOLAND.
Hier wollten wir versuchen, für die unvollständigen LEGO-Bausätze unserer Kinder aus den 90er Jahren fehlende Bausteine zu besorgen. Das LEGOLAND ist ja eigentlich ein großer Vergnügungspark für die ganze Familie unter der Thematik LEGO.
Allerdings wird es für Familien recht teuer, hier einen Tag zu verbringen, die Eintrittspreise sind extrem hoch. Da wir nur in die sog. Fabrik wollten und Steine einkaufen, würde sich ja ein voller Eintrittspreis nicht lohnen. Man bekommt aber die Möglichkeit, für 45 Minuten das Gelände zu betreten und einzukaufen, muss aber dennoch vorab den vollen Eintrittspreis von 64 Euro pro Person bezahlen, den man nach dem Besuch aber wieder zurück bekommt, sofern man sich nicht länger als die erlaubte Zeit im Park aufgehalten hat.
Wir mussten uns beeilen, wurden am Ende aber nicht fündig, die gesuchten Teile waren nicht verfügbar. An der Kasse bekamen wir unser Geld zurück, nicht allerdings die 10 Euro Parkgebühr.
Weiter ging es zu einem ausgesuchten Nächtigungsplatz bei einer schönen Gartenwirtschaft. Hier waren wir 2016 auf unserer Donauradwegtour schon einmal um die Mittagszeit. Jetzt hieß es erstmal, ein gutes Bier zu sich zu nehmen und ein deftiges Abendesse zu genießen. Heute am Pfingstmontag bei dem schönen Wetter war der Biergarten natürlich sehr gut gefüllt. Nach dem Abendessen mit zwei guten Halben zu je nur 3,90 € (das sind noch akzeptable Preise) genossen wir noch etwas die Sonne vor dem Wohnmobil.
Gefahrene Kilometer: 200 km
Zweiter Tag, Dienstag, 21.05.2024
Einkaufstour und wieder Bier
Unsere erste Fahrt heute morgen nach dem Frühstück bei leider grauem und regnerischen Wetter führte uns rein zufällig nach Buttenwiesen zur Firma Erwin Müller, wo wir günstig ein paar Handtücher und neue Bettwäsche erstanden. Dann ging es weiter auf unserer Einkaufstour nach Wertingen zur Firma Buttinette. Dort konnte Beate etliche Stoffe für ihre Näharbeiten erstehen.
Dann richteten wir unsere Fahrtroute Richtung Pleinfeld aus, wo laut Internet die kleinste Öko-Brauerei Deutschlands ansässig sein soll. Etwas außerhalb des Ortes in der Ferienanlage am Brombachsee gelegen parkten wir das Fahrzeug uns machten uns auf Richtung Brauhaus. Wir trafen auf einen Mann, der uns Auskunft gab, dass es leider dieses kleine Brauhaus nicht mehr gibt, aber im Nachbarstädtchen Spalt im dortigen Hopfengutmuseum neben einer interessanten Ausstellung auch Spalter Bier verkostest werden kann.
Das Hopfenmuseum war wenig spektakulär, im Eintrittspreis von 6,50€ war allerdings ein Glas der Später Stadtbrauerei enthalten und ein 0,2 l Bier. Wir genossen dies draußen bei grauem Himmel.
Auf der weiteren Fahrt nach Amberg besuchten wir noch das Städtchen Monheim, in dem die Fotozubehörfirma Hama ihren Sitz in einer riesigen Fabrik am Rande der Stadt hat. Der Versuch beim zugehörigen Outlet etwas einzukaufen scheiterte, da der Laden nur am Freitag geöffnet hat.
Der weitere Weg nach Amberg wurde nur unterbrochen durch eine kurze Kuchenpause, dann ging es bei heftigstem Regen zum heutigen Ziel.
Leider war der örtliche Wohnmobilstellplatz schon vollständig besetzt, doch mit unserem kleinen Wagen fanden wir nebenan auf einem normalen Parkplatz deine Parkmöglichkeit.
Auf zum Bier
Bei heftigem Regen ging es in die Innenstadt zum Brauhaus Schloderer. Gutes Bier und gutes Essen ließen diesen leider wettermäßig nicht schönen Tag hervorragend ausklingen.
Gefahrene Kilometer: 218 km
Dritter Tag, Mittwoch, 22.05.2024
Amberg und der Brauereienweg
Die Nacht im Wohnmobil war fürchterlich, der Regen trommelte unaufhaltsam auf’s Dach, ich fühlte mich an Sardinien erinnert. Gegen Morgen dann etwas Besserung.
Nach dem Frühstück gingen wir am Flüsschen Vils entlang noch einmal in die Innenstadt von Amberg. Jetzt kam sogar die Sonne heraus und verzauberte die Welt. Entlang der Fußgängerzone in der sehr sehenswerten Altstadt ging es herauf und herab, vorbei am geschäftigen Marktplatz mit Freiluftcafes und Restaurants. Entlang der Stadtmauer ging es wieder Richtung Wohnmobil. Amberg ist wirklich sehenswert.
Tiefer in die fränkische Schweiz
Nächstes, nicht allzu fernes Ziel war der Ort Aufseß, hier in der Gemeinde mit ca. 1500 Einwohnern gibt es vier Brauereien und damit die höchste Brauereidichte in Deutschland. Diese vier Brauereien verbindet ein 14 Kilometer langer Brauereiwanderweg, den wir schon vor ein paar Jahren mal gewandert sind. Jetzt wollten wir es wiederholen.
Leider verschlechterte sich das Wetter wieder, aber nach Ankunft in Aufseß beschlossen wir trotzdem, los zu wandern.
Nach den ersten fünf Kilometern dann die Enttäuschung, die angesteuerte Brauereiwirtschaft hatte geschlossen, warum, war nicht ersichtlich. Also weiter, nochmal fünf Kilometer zur nächsten Wirtschaft. Hier in Hochstahl beim Brauereigasthof Reichhold konnten wir dann unser erstes Bier auf dieser Tour genießen.
Nach kurzer Bierpause ging es weiter zu dritten Wirtschaft, nur knapp zwei Kilometer entfernt. Auch hier war geöffnet, ein Bier durchströmte unsere Kehlen. Dann nochmal zwei Kilometer zurück nach Aufseß zu unserem Wohnmobil.
Insgesamt knapp 14 Kilometer in dreieinhalb Stunden mit Pause, eine ordentliche Leistung.
Nun hatte sich Hunger eingestellt, den wir in der nahen Brauereigaststätte Rothenbach stillen konnten, natürlich begleitet von einem guten Bier.
Inzwischen hatte sich auch die angekündigte Wetterbesserung eingestellt und die Abendsonne kam heraus.
Gefahrene Kilometer: 81
Vierter Tag, Donnerstag, 23.05.2024
Mit dem Rad durchs Tal der Wiesen
Endlich Sonne
Heute morgen schöner Sonnenschein, der unser Wohnmobil beleuchtet. Schon sieht die Welt viel netter aus. Wir frühstückten und fuhren dann auf den Wohnmobilstellplatz in Pottenstein. Überall ringsum auf den Parkplätzen ist das kostenfreie Übernachten verboten. So investieren wir 10,-€ und stehen am Rand des Ortes auf einem schönen Platz.
Jetzt hieß es die Fahrräder klar zu machen, Beate hatte eine schöne Runde von etwas mehr als 50 Kilometern herausgesucht.
Radtour entlang des Flusses
Es ging durch Pottenstein und hinunter nach Tüchersfeld, einem schönen kleinen Ort mit Fachwerkhäusern, die am Felsen kleben.
Beate gab den Weg vor, ich fuhr ihr einfach nach. Dann verließen wir die Fahrstraße und es ging ins Tal der Wiesen, das mit seinen Felsformationen ans Donautal erinnerte.
Es ging immer parallel zu einer stillgelegten Eisenbahnstrecke, bis der Weg etwas nach rechts abzweigte und auf ein wunderschönes Gelände mit einer Gartenwirtschaft führte. Hier gab es kleine Speisen und gutes fränkisches Bier vom Fass. Natürlich legten wir hier eine spontane Rast ein, zwei gute, dunkle Biere und ein leckeres Schmalzbrot waren schnell bestellt. Es war einfach herrlich, hier unter Bäumen zu sitzen und ein gutes Bier zu trinken.
Ca. 30 Minuten genossen wir diese Idylle, dann ging es weiter. Irgendwann nach ca. 25 Kilometern erreichten wir Ebermannstadt, fuhren aber nicht hinein. Von nun an ging es wieder zurück, zunächst auf einer anderen Strecke, aber kurz vor der herrlichen Gartenwirtschaft kamen wir wieder auf den schon bekannten Weg, dem wir aber nur wieder ein Stück folgen mussten.
Das letzte Stück zurück zum Wohnmobilplatz in Pottenstein legten wir auf einer wenig befahrenen Asphaltstraße zurück.
Die Sonne genießen
Bis gegen halb sieben genossen wir dann die Sonne auf unseren Stühlen vor dem Wohnmobil. Dann war Abendessenszeit und wir nahmen erneut die Straße unter unsere Räder und fuhren hinab in den Ort zum Brauereigasthof Mager, in dem wir vor sieben Jahren schon einmal für wenig Geld gegessen haben.
Hier standen auch Schäufele auf der Karte, eine fränkische Spezialität ähnlich wie Haxen, nur eben aus der Schulter. Zwei große Portionen mit Knödel orderten wir, dazu frisch gebrautes dunkles Bier. So lässt es sich gut leben in Franken.
Satt und zufrieden kehrten wir zum Wohnmobil zurück. Ein wunderschöner Tag war beendet, leider ohne gute Wetteraussichten auf Wiederholung.
Gefahrene Kilometer Wohnmobil: 34 km
Gefahrene Kilometer Rad: 50,6 km
Fünfter Tag, Freitag, 24.05.2024
Es geht zurück
Der Himmel ist grau
In der Nacht wieder heftigster Regen, so hatte ich mir unsere Kurzreise nach Franken nicht vorgestellt. Nun, wir hatten ohnehin beschlossen, einen Tag früher zurück zu fahren, auch der Wetteraussichten wegen.
Grau in grau war es, als wir den Stellplatz verließen. Beate hatte noch etwas gelesen von einem Naturphänomen ca. 30 Kilometer entfernt in er Gemeinde Weißenohe.
In dieser Gemarkung entspringt der kleine Fluß Lillach und bildet ca. 600 Meter weiter aufgrund von mitgeführtem Kalk eine ganze Reihe von Sinterterrassen, die wir uns anschauen wollten. Nach einem kleinen Fußmarsch erreichten wir diese Terrassen, leider waren sie sehr zugewachsen und somit kaum erkennbar.
Ein blaues und ein rotes Schloss und viele Touristen
Weiter ging es Richtung Rothenburg ob der Tauber, als wir am Wegesrand auf ein Hinweisschild zum Blauen Schloss aufmerksam wurden. Also in diese Richtung abgebogen. In der kleinen Ortschaft Obernzenn gibt erst zwei nebeneinander liegende Schlösser, ein blaues und ein rotes.
Ein kurzer Rundgang durch den Ort, dann ging es weiter nach Rothenburg o.d.T.. Diese Stadt ist ja weltbekannt und dementsprechend viele Touristen aller Nationen tummeln sich dort. Die Warenauslagen in den Geschäften sind ebenfalls sehr auf die ausländischen Besucher ausgerichtet.
Bei herrlichen Sonnenschein bummelten wir durch die Altstadt und genossen dann in einem kleinen Gartencafe noch ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee.
Von Brauerei zu Brauerei bei Regen
Am Wohnmobil zurück schlugen wir den direkten Weg über die Autobahn ins 175 Kilometer entfernte Ummendorf ein. Dort wollten wir noch einmal in einer kleinen Brauereiwirtschaft etwas essen und gutes Bier trinken.
Richtung Ziel verdunkelte sich der Himmel immer mehr und kurz vor Ummendorf öffneten sich die schwarzen Wolken und ließen herab was ging. Es blitzte und donnerte. Leider mussten wir feststellen, dass die kleine Brauerei geschlossen hatte. Was nun?
Dann also ins nicht weit entfernte Aulendorf, dort gibt es die Schlossbrauerei, dort werden wir sicher noch etwas bekommen. Wir parkten direkt neben der Wirtschaft und genossen dann das dortige Bier, das wohl nur sehr begrenzt in wenigen Märkten in Aulendorf verkauft wird.
Um 22:00 Uhr waren wir zurück am Wohnmobil und begaben uns zur Nachtruhe. Zum Glück regnete es nicht mehr.
Gefahrene Kilometer: 343 km
Sechster Tag, Samstag, 25.05.2024
Wieder daheim