Vierzehnter Tag, Samstag, 28.10.2023
Ganz früh verließ ich das Wohnmobil, um Punkt neun Uhr bei der Naturparkverwaltung zu sein, um eine Wandergenehmigung zu holen. Doch es war zu, obwohl die Öffnungszeiten auch für den heutigen Tag angegeben waren. Nun, vielleicht wird erst um 10:00 Uhr geöffnet. Also zurück zum Wohnmobil, gut gefrühstückt und dann los. Doch auch nach zehn Uhr alles zu. So machten wir uns denn so auf den Weg. Das Wetter war wunderschön. Die Straße führte bergan durch herrliche Bergwelt, dann zweigte sie ab und wurde enger und kurvenreicher. Schon im Reiseführer stand, dass diese Passstraße eher für kleinere Wohnmobile geeignet ist. Gegenverkehr musste oft warten oder ganz langsam vorbeifahren. Wunderschön erhoben sich die bewaldeten und auch schroffen Berge rechts und links der Route.
Kein Schluchtenweg
Wir überquerten einen Pass, dann ging es in abenteuerlichen Serpentinen wieder bergab zum Parkplatz des Sendero Garganta Verde, eine sehr enge Schlucht, in der es sogar Geier geben soll.
Am Parkplatz standen einige Naturparkranger, bei denen ich mich erkundigte, ob eine Wanderung durch die Schlucht möglich sei. Ohne Erlaubnis leider nein. Ein hilfsbereiter und englisch sprechender junger Mann kam hinzu und versuchte über die Homepage der Parkverwaltung herauszubekommen, ob noch Möglichkeiten zur Wanderung bestehen. Durch den Sturm der vergangenen Woche sind in dieser Gegend wohl Sendemasten beschädigt worden, sodass die Internetverbindung unglaublich langsam war. Nach einige Zeit dann endlich ein Ergebnis, für heute und morgen alles ausgebucht. Er empfahl uns aber eine andere, auch schöne Tour, die man noch gehen könnte.
Schotterstraße und matschiger Waldweg
So fuhren wir ein Stückchen zurück und machten uns wanderfertig. Die Weg war leider nur ein kilometerlanger, breiter Schotterweg bis zu einer offenen Stelle im Wald, die wir nach ca. einer Stunde erreichten. Dort erstmal Picknick. Von hier aus gab es einen ausgeschilderten Rundweg über einen schmalen und teilweise matschigen Steig entlang eines Berghangs. Es ging allerdings auch wieder nur durch den Wald ohne irgendwelche Besonderheiten oder schöne Aussichten.
Mit dreckigen Schuhen wanderten wir dann auf dem selben breiten Schotterweg zurück. Dreieinhalb Stunden inklusive Pause waren wir unterwegs und wenig beeindruckt vom Weg.
Straße der weißen Dörfer
Nächste Ziele waren die weißen Dörfer entlang der gleichnamige Route. Zuerst ging es nach Zahara de la Sierra. Ein schönes Dorf am Berg oberhalb eines großen Stausees, der aber größtenteils ohne Wasser war. Hoch oben auf der Spitze des Berges eine Burgruine.
Wir hielten nur kurz an, in den Ort konnten wir mit dem Wohnmobil nicht fahren, daher nur ein paar Aufnahmen von Außerhalb.
Dann ging es weiter nach Olvera, ein 8000 Einwohner-Städtchen mit mächtiger Kirche und Burg aus arabischer Zeit. Hier streiften wir etwas durch den Ort, dann suchten wir in der Nähe einen Übernachtungsplatz auf, da die Zeit schon mehr vorangeschritten war, als wir gedacht hatten.
Außerhalb von Olvera mit herrlichem Blick auf den Ort fanden wir einen ruhigen Platz, nicht weit von einer Wirtschaft entfernt.
Heute gönnten wir uns mal wieder ein Abendessen auswärts. Die Wirtschaft war so ein typisches Gasthaus für Einheimische, nicht besonders schön, doch es gab günstiges Essen.
Beate bestellte eine Dorade, ich Rührei nach Art des Hauses mit Pilzen, Schinken und Crevetten. Beides sehr lecker und preiswert.
Schade nur, dass es hier in den Bergen abends doch schon recht kühl ist und man sich auf ein warmes Wohnmobil freut.
Die Landschaft von den Bildern her sehr schön. Wenn auch der Wanderweg nicht so toll war, aber zu mindestens Bewegung. Eine Dorade hatte ich in Uzés auch, war OK und teuer. Wer das „Essen wie Gott in Frankreich“ 🇫🇷 platziert hat, würde sich heute revidiere, „Essen macht satt in Frankreich“ 🇫🇷