Auch ohne Duschen geht es weiter

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kommentare:Ein Kommentar

22. Tag, Montag, 19.06.2023

Immer noch kein warmes Wasser

Sehnsuchtsvoll schaute ich aus dem Fenster und obwohl die Sonne schien, war ich wenig erfreut. Es war schon nach acht Uhr und es sah nicht danach aus, dass es wie versprochen heute morgen warmes Wasser zum Duschen geben würde. Es kam zwar irgendwann ein Auto, ein Mann stieg aus, schaute nach dem Gastank und fuhr dann wieder. Auch ein Transporter einer Gasanlagenreparaturfirma blieb nicht sehr lange. Um 10:00 Uhr immer noch geschlossene Duschen. Dann also so weiter, duschen ist nicht das Wichtigste im Leben.

Keltische steinerne Überreste

Wir bemühten uns, immer möglichst nahe an der Küste zu fahren, denn heute morgen war sogar das Wasser mal da, doch es befand sich auf dem Rückzug. In der kleinen Ansiedlung Guinirvit bei Plouescat befindet sich am Strand eine alte Steinreihung aus keltischer Zeit, die wir uns anschauen wollten, wo wir schon mal da waren. Und da inzwischen wieder Ebbe war, konnte man diese Steinreihen auch sehen. Nicht sonderlich beeindruckend, später erfuhren wir, dass es sich wohl um Grabkammern für mehrere Personen oder ganze Familien gehandelt haben könnte. Interessant allerdings ist, dass diese Steinreihen, die in frühgeschichtlicher Zeit wohl noch mit großen Steinen als Dach abgedeckt waren, heute bei Flut unter Wasser liegen. Das lässt darauf schließen, dass das Meeresniveau zur Zeit des Baus dieser Grabanlage sehr viel niedriger war.

Guinirvit Grabkammer aus keltischer Zeit
Guinirvit Grabkammer aus keltischer Zeit
Guinirvit Grabkammer aus keltischer Zeit
Dorf Meneham
Dorf Meneham
Dorf Meneham

Besuch im Museumsdorf

Auf unserer Weiterfahrt entlang der Küste entdeckte ich ein Schild mit Hinweis zu einer historischen Ansichtsstätte, dem früheren Dorf Meneham. Ein kleines Freilichtmuseum mit einer Reihe alter Steinhäuser einer ehemaligen Siedlung. Diese war bis nach Ende des Zweiten Weltkriegs bewohnt, dann wurden 1996 die komplett zerfallenen Häuser renoviert und dienen nun inmitten von riesigen Steinblöcken den Touristen als hübsches Museum.

Wir schauten uns alles in Ruhe an, die Sonne schien, es war warm. Viele Leute waren unterwegs, der extra für Wohnmobile eingerichtete Parkplatz bis auf den letzten Platz belegt. Ca. eineinhalb Stunden später ging es weiter durch z.T. schwer auszusprechende Ortschaften wie Plouguerneau oder Ploudalmezeau und Lampaul-Plouarzel.

Irgendwann wurden wir müde, hielten auf einem Parkplatz an einer schönen Bucht und machten erstmal Kaffeepause. Hier kamen wir dann auch in ein nettes Gespräch mit einem Ehepaar aus Freiburg.

Wachhäuschen im Dorf Meneham
Wachhäuschen im Dorf Meneham
Wachhäuschen im Dorf Meneham
Wachhäuschen im Dorf Meneham
Gewaltige Felsbrocken im Dorf Meneham
Gewaltige Felsbrocken im Dorf Meneham

Immer an der Küste entlang ins Nachtquartier

Weiter ging die Fahrt über kleine und kleinste Straßen, oft sehr uneben und Erinnerung an den Balkan weckend. Gegen 17:30 Uhr kamen wir dann im Hafenstädtchen Le Conquet an, wo Beate von einem guten Fisch- und Meeresfrüchterestaurant gelesen hatte. Hier wollten wir einkehren, doch es gab Abendessen erst ab 19:00 Uhr. Solange wollten wir nicht warten, zudem durften wir auf unseren innerörtlichen Parkplatz nur maximal zwei Stunden stehen. Also woanders hin, doch alle Restaurants des Ortes boten Abendessen frühestens ab 19:00 Uhr an. Der Franzose isst halt spät am Abend. Also doch essen im Wohnmobil.

Ein kleiner Wiesenplatz abseits der Straße direkt am Meer mit Sicht auf den Leuchtturm St. Mathieu sollte unser Nachtquartier werden. Inzwischen hatte sich der Himmel wieder vollkommen bezogen und es sah nach Regen aus.

Gebrutzelt wurden Galettes bretonnes klassische Art, wir hatten hierzu bereits fertige Crêpes gekauft. Darauf kam gekochter Schinken, ein Spiegelei und geriebener Käse. Es schmeckte wie im Restaurant und dem beginnenden Regen trotzten wir unter der Markise.

Irgendwann am Abend wurde es dann doch zu kühl draußen und wir bevorzugten das warme Innere des Wohnmobils.

Gefahrene Kilometer: 125 km

Landkarte

Blick von unserem Stellplatz auf Pointe Saint Mathieu
Blick von unserem Stellplatz auf Pointe Saint Mathieu

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ruth Sieker-Hoppmann

    Ja, die Franzosen essen spät, da ist 19h eigentlich noch früh 😊 Na ja, nen Musemsdorf hätten wir ja auch hier um die Ecke, dafür wäre die lange Reise nicht nötig gewesen 🥳 Sieht aber schön aus mit den lavendelfarbenen Fensterläden 😻😘🐈‍⬛

Schreibe einen Kommentar