Neunzehnter Tag, Freitag, 24.02.2023
Schnee und Sonne in der Stadt
Wir verließen den Campingplatz bei heftigem Schneefall, der auch schon die Nacht durch ca. 10cm hoch weiße Flocken auf unserem Wagen verursachte. Schneefall ist zwar weniger gut, aber bei dem klaren und sonnigen Wetter der letzten Tage sinken natürlich die Temperaturen extrem ab und bringen unser Fahrzeug an seine Grenzen. Wenn die gesamte Wasserzufuhr eingefroren ist und man auch aus dem Heckstauraum nichts mehr heraus bringt, was benötigt wird, weil zugefroren, dann freut man sich doch wieder wenn es wärmer geworden ist, auch wenn damit eine Wetterverschlechterung einher geht. Heute lief alles wieder, warmes und kaltes Wasser kam aus den Hähnen und die Batterie wird auch nicht mehr so belastet durch die Kälte. Damit bleibt auch die Heizung in Betrieb.
Tromsö liegt zum Teil auf dem Festland, der größte Teil und die Altstadt befinden sich aber auf der Insel Tromsöya, einem Inselberg. Oben auf der Höhe liegt ein See, der Prestvannet, und an diesem ein kleiner, kostenloser Parkplatz. Diesen wollten wir aufsuchen, da wir beabsichtigten, die Stadt noch etwas bei Tageslicht zu besuchen. Auf der Fahrt dorthin gelangten wir allerdings in den Untergrund, anscheinend ist ein großer Teil der Stadt untertunnelt, denn hier gab es unterirdisch auch Abzweigungen und Kreisverkehre.
Oben angekommen und abgeparkt mussten wir ca. 30 Minuten in die Altstadt absteigen und konnten dann in der Fußgängerzone schlendern. Sehr viele Souvenirläden gibt es hier mit dem ganzen üblichen Tand für Touristen. Die Stadt zählt derzeit ca. 70.000 Einwohner – alle Bezirke zusammen – und wird täglich von einem Schiff der Hurtigrouten besucht, das entsprechend viele Touristen ausspuckt. Darüber hinaus fährt jedes größere Nordlandkreuzfahrtschiff den Hafen der Stadt an und entlässt seine Passagiere. Entsprechend groß muss das Angebot sein und entsprechend groß ist es auch.
Im Altstadtzentrum, wo natürlich auch viele schmuck- und einfallslose Bauten zu finden sind, liegt auch die Kathedrale, die nördlichste der Welt. Man muss sich vergegenwärtigen, dass Tromsö auf der geografischen Breite von Alaska liegt.
Immer wieder riss die Wolkendecke auf und die Sonne kam zum Vorschein, schnell aber änderte sich dies und der nächste Schneeschauer zog über uns hinweg. So einen tiefen Winter hatten wir in Deutschland dieses Jahr nicht, deswegen sind wir in Norwegen, um ihn zu erleben.
Außer etwas Trockenfisch zum Knabbern und Bananen hatten wir nichts eingekauft, das herrliche Bier von gestern Abend gab es nicht im Brauereiladen zu kaufen. Sehr schade.
Inselhopping
Wir verließen Tromsö wieder über eine großen Bogenbrücke, ähnlich wie die, über die wir nach Tromsö hinein gefahren sind. Es ging vorbei am Flughafen und rüber auf die Insel Kvalöya, dann über recht kleine und enge Sträßchen weiter. Wir nahmen jetzt auf der Karte gelbe Straßen unter die Räder, vollständig bedeckt mit Schnee und nur mäßig geräumt. Kvalöya ist eine bergige Insel, da geht es oft rauf und runter und ohne gute Reifen ginge nichts. Nur „normale“ Winterreifen taugen nichts, da weder mit Split geschweige denn mit Salz gestreut wird. Und unter dem Schnee ist blankes Eis.
Weiter fuhren durch wunderschöne Gegend, mächtige Berge erhoben sich rechts und links der Straße. Leider war die Sicht durch tiefe Wolken etwas eingeschränkt,. Dennoch war die Großartigkeit dieser Landschaft zu spüren. Allerdings bringt es der Winter auch mit sich, dass alles nur weiß und schwarz ist. Kurz vor unserem heutigen Zielort, von dem aus die Fähre zur nächsten Insel, der Insel Senja, abfährt, mussten wir durch einen Tunnel. Und plötzlich bei der Ausfahrt eine dunkle Nebelwand, aus der heraus es heftig zu schneien anfing. Da es ohnehin schon kurz vor 17:00 Uhr war und die Dämmerung einsetzte – es dämmert hier jetzt immer später – entschlossen wir uns, auf dem Parkplatz vor dem Fähranleger unsere heutige Fahrt zu beenden.
Gefahrene Kilometer: 67 km
Hallo,
ich habe gerade euren Block gelesen.Viele Grüße von Helmut und Bärbel. Wir haben uns hier in Mallorca kennen gelernt. Mein Mann und ich fahren auch Womo und waren 2010 5 Wochen auf Skandinavien Tour. Ein Tipp an jeder Tankstelle könnt ihr Wasser Strom und Elektrizität tanken.. Übrigens Lovoten ist ein Abstecher wert. Unbekannterweise viele Grüße Ch. Gottstein
Hallo,
Danke für die Tipps. Wir wollten über die Insel Senja zu den Lofoten fahren. Senja soll die schönste Insel Norwegens sein. Leider ist das Wetter zu schlecht geworden und die Aussicht das es besser wird ist erst in 14 Tagen.
Jetzt fahren wir über Land zu den Lofoten und hoffen, dass dort das Wetter besser wird.
LG
Beate