Einundvierzigster Tag, Dienstag, 21.06.2022
Heute morgen wurde Zukunft gemacht. Angesichts des heute nun wieder grauen Himmels und des alsbald niedergehenden Regens überlegten wir, welchen Weg unsere Reise nun nehmen sollte. Was stand noch auf dem Programm, welche Seewege sind am günstigsten. Wir diskutierten hin und her und gelangten schließlich zum Schluss, dass eine Fahrt über Cork nach Rosslare zur Fähre nach Wales und von dort durch England nach Dover am günstigsten ist. Somit also stand nur noch der Besuch der zweitgrößten Stadt Irlands, Cork, auf dem Programm. Sehr spät, erst nach elf Uhr, verließen wir bei Regen unseren Übernachtungsplatz. Auf der breiten Nationalstraße ging es ziemlich direkt in die Stadt. Problem war allerdings, einen Parkplatz zu finden. Die allermeisten im Navi angegebenen Parkplätze waren tatsächlich Parkhäuser, die für uns nicht anzufahren sind. Also rumgekurvt, z.T. durch baustellenbedingte sehr enge Straßen und dann etwas außerhalb der Innenstadt doch einen freien Platz am Straßenrand gefunden. Von dort war es nicht so weit zu Fuß ins Stadtzentrum.
Cork ist eine große Stadt wie viele andere auch, nicht besonders hässlich, aber auch nicht besonders schön. Viel Autoverkehr wie überall. Wir liefen eine der Haupteinkaufsstraßen entlang mit den vielen kleinen Geschäften und Lokalen. Einen der ältesten Pubs der Stadt suchten wir dann noch auf, ich bestellte ein Half Pint Guinness, da Beate ab Mittag das Steuer übernehmen sollte, und genoss noch einmal die Atmosphäre eines typisch irischen Pubs.Danach gönnten wir uns noch ein kleines Mittagessen, bevor es zurück zum Wagen und hinaus aus der Stadt ging.
Der Fährhafen Rosslare lag noch über 180 km entfernt, Ankunftszeit kurz vor 19:00 Uhr. Aber wir wollten zum Abschluss nochmal einen Campingplatz aufsuchen und dann von dort morgen auf die Fähre nach Wales. Zunächst steuerten wir also nach Ankunft in Rosslare den Fährhafen an und erkundigten uns nach Passagen. Stena – Line bot morgen Abend viertel nach sechs eine Überfahrt nach Fishguard an, für die wir uns entschieden. Schnell war die Buchung getätigt, dann ging es zurück und auf den Campingplatz. Hier konnten wir mal wieder richtig duschen und die Haare waschen und dann frisch gesäubert endlich mal draußen im Abendsonnenschein das Essen genießen. Es war der einzige Abend auf der ganzen Reise, an dem man etwas länger draußen bleiben konnte, weder vertrieben von Mückenschwärmen noch von hereinbrechender abendlicher Kälte. Der Tag hatte sich dann doch noch recht gut gemacht, die Wolken verschwanden und die Sonne wärmte. Die letzte Nacht in Irland war angebrochen.
Fazit Irland: Wir hatten auf unserer Tour von Belfast bis Rosslare ca. dreiviertel der Insel umrundet, nicht immer an der Küste entlang, aber weite Teile auf dem Wild Atlantic Way. Das Wetter war insgesamt brauchbar, leider im Südwesten dann bis auf einen Tag sehr durchwachsen bis schlecht. Die Landschaft vielfach großartig, aber auch in Teilen austauschbar. Das Image Irlands als grüne Insel stimmt voll und ganz, nirgendwo haben wir bisher derart viele unterschiedliche Grüntöne in der Landschaft gesehen. Irland komplett auf einer Reise zu erleben ist nicht möglich. Einen Eindruck vom Land haben wir allerdings gewonnen und können es empfehlen. Im direkten Vergleich mit Schottland kann es allerdings nicht mithalten und unterliegt.