Dreiundvierzigster Tag - Mittwoch, 15.09.2021
Zurück in Moldau
Ich wollte noch einmal die Hauptstraße durch Tiraspol fahren, vom Theater Richtung Bender. Beate hatte nichts gegen meine Abschiedstour durch diese Stadt, die mich irgendwie in ihren Bann gezogen hatte.
Zudem wollte ich noch den Busbahnhof in Bender besichtigen, ein Gebäude aus sowjetischer Zeit. Leider fanden wir es nicht, ich hatte versäumt, gestern Abend bei gutem Internetempfang nach seiner Lage zu suchen. Reiseführer und Navi gaben nichts her, so landeten wir einmal mehr im Abseits und gaben die Suche dann auf.
Nun also eine Strecke gesucht zurück nach Chisinau, zumindest in die Richtung. Das Navi wies eine Route über verschiedene kleine Dörfer aus, wir waren gespannt, wie wir da zum Grenzübergangspunkt kommen.
Irgendwann dann plötzlich ein Schlagbaum im Nichts. Wir stoppten, ein junger Grenzer kam lächelnd zu uns, dann noch einer. Sie werden hier wohl noch nie zwei Deutsche im Wohnmobil angetroffen haben. Wir überreichten die Pässe, mussten dann die Heckklappe öffnen, alles gut, schöne Weiterfahrt.
War das alles? Nein, wenige Meter weiter ein zweiter Posten, diesmal ein russischer Soldat, neben dem Grenzhäuschen abgedeckt ein russischer Schützenpanzer. Der Russe lächelte nur und winkte uns durch.
Was war das denn, wo sind die Kontrollen? Wieder weiter, noch ein Posten, diesmal moldauische Polizei. Die Pässe gezeigt, „drum bun“ – gute Fahrt. Das war alles, wir waren zurück in Moldau.
Eigentlich verständlich, Moldau erkennt diese Grenze nicht an, wozu dann Grenzkontrollen. Und die Bürger aus Pridnestrowje dürfen ungehindert ausreisen. Nur die Einreise nach Transnistrien wird von der dortigen Seite erschwert.
Warum Transnistrien bzw. Pridnestrowje? Der rumänische Name ist Transnistrien, „über den Dnister hinweg“. Weil aber die dortigen Menschen während des Krieges sehr schlechte Erfahrungen mit den Rumänen gemacht hatten, die ja mit Nazi-Deutschland verbündet waren, vermeidet man diesen Namen und nennt sich lieber russisch „Pridnestrowje“, was die gleiche Bedeutung hat.
Nun ging es weiter zum heute festgelegten Zwischenziel. Leider wurden die Straßen wieder unheimlich schlecht, es rüttelte und schüttelte und manchmal befürchteten wir, dass der Wagen bald auseinander bricht.
Zum Weingut Milestii Mici
Moldau ist ein riesiger Weinproduzent, die beiden größten Weingüter der Welt liegen hier, Cricova und Milestii Mici, das größte und auch im Guiness-Buch der Rekorde eingetragene Weingut. Dem wollten wir einen Besuch abstatten und vielleicht auch etwas Wein erstehen.
Gegen halb drei waren wir dort, erkundigten uns nach Besichtigungstouren, doch alles war ausgebucht. Erst am Morgen ist es wieder möglich. Da wir uns das aber nicht entgehen lassen wollten, entschieden wir uns trotz des jungen Tages hier Schluss zu machen und zu bleiben.
Im Park des Weingutes hatten wir gutes Internet und konnten hier die anfallenden Arbeiten erledigen. Bei einer Flasche Rotwein vom Weingut ging das natürlich noch besser.
So saßen wir lange beisammen, zwitscherten ein Fläschchen Merlot und parkten dann unser Wohnmobil um an einen für die Übernachtung geeigneten Ort am Weingut, um morgen früh an der Führung teilnehmen zu können.
Gefahrene Kilometer: 105 km
Landkarte: Fahrt von Transnistrien zum Weingut Milestii Mici
So, nun sind wir wieder auf dem Laufenden.
Viele schöne Geschichten und Fotos !
Das Donautal behalten wir auf jeden Fall im Hinterkopf. Würden uns wirklich über ein Wiedersehen freuen.
LG Andrea & Peter
Liebe Beate, lieber Stefan,
es ist schon toll Eure Reise zu verfolgen. Jeden Tag schaffen wir es zwar nicht aber man kann ja immer mal nachlesen. Tolle Fotos, super Berichte.
Morgen werden wir euch entgegen fahren, allerdings werden wir nicht weiter als bis Wien kommen. Einen Blog wird es allerdings von unserer Reise nicht geben 😉 !
Liebe Grüße und kommt wieder gut heim!
Ingrid und Ingo
Danke Ihr zwei für das Lob. Schade dass wir uns unterwegs nicht treffen aber unser Rückweg führt nicht über Wien.
Liebe Grüße
Beate
Und ein dickes Like für Beate’s Fotos. Allesamt !
Guten Morgen ihr Beiden.
Wie immer haben wir eure neuesten Berichte mit viel Freude gelesen und uns an der detailreichen, plakativen und auch amüsanten Beschreibung erfreut.
(…Kanne um Kanne verschwand im Tank…,…kaum war ich umgezogen, hörte es auch schon auf zu regnen…)
Wir sind z.Z. leider schon wieder auf der Heimreise auf einem kleinen CP in Emmersdorf an der Donau !!!
Direkt gegenüber dem Kloster Melk.
Es grüßen Andrea und Peter
Hallo Ihr zwei,
schön dass euch unsere Berichte und Fotos gefallen. Schade dass ihr schon auf der Heimreise seit, aber vielleicht findet ihr mal den Weg zu uns ins Donautal.
Herzlichst
Beate und Stefan
Guten Morgen Ihr Zwei,
Finde es richtig Klasse das Ihr uns so teilhaben lasst an Eurer Reise. Schaue mir vorzugsweise die Bilder in WhatsApp an und lese ab und zu die Berichte, muss ja leider fleißig Arbeiten und privat habe ich sehr intensiv behindert Küchenrenovierung meiner Freundin unterstützt, sie hat seit Gestern endlich eine neue Küche.
Habe auf dem Kartoffelfest in Neuhof noch zwei die Ihr kennt getroffen und Eure Reiseblogadresse weitergegeben. Liebe Grüße aus Wehen Martin.
Danke lieber Martin,
gerne nehmen wir dich mit auf die Reise, sage den Bekannten aus Neuhof schöne Grüße von uns.
Beate und Stefan