Einunddreißigster Tag - Freitag, 03.09.2021
Heute wird nicht gefahren
Die rote Morgensonne leuchtete übers Wasser direkt in unser Fenster und weckte uns sanft. Nur das ewige Rauschen des Meeres war die Nacht zu hören und hatte unseren Schlaf begleitet.
Und es begleitete uns auch in diesen neuen Morgen. Frühstück natürlich draußen, allerdings windgeschützt hinter dem Wohnmobil. An der Küste ist es halt immer etwas windig und kühl.
Heute war Faulenzertag angesagt, nach 26 Fahrtagen, viermal hatten wir jeweils für zwei Tage auf einem Camping- bzw. Stellplatz gestanden, und waren nicht gefahren. Den Vormittag verbrachten wir mit faul in der Sonne liegen; ich unternahm einen kurzen Spaziergang den Strand entlang.
Unweit unseres Platzes steht am Strand dann ein Durchgangsverbotsschild, weil hier die Grenze zu Bulgarien verläuft. Oberhalb des Strandes ein Unterstand, in dem ein Grenzpolizist seinen Dienst versieht und genauestens aufpasst, ob jemand etwa diese Absperrung missachtet. Auch ein aufmerksamer, laut bellender Hund gehört dazu.
Zwar sind sowohl Rumänien als auch Bulgarien EU – Mitgliedsstaaten, sie gehören aber nicht dem sogenannten Schengenraum an, in dem alle Grenzkontrollen abgeschafft wurden. Zwischen Rumänien und Bulgarien gibt es also noch komplette Grenzkontrollen wie früher zwischen fast allen europäischen Staaten.
Müll und nochmal Müll
Schon seit wir in Rumänien sind – und auch schon davor in Serbien – fällt uns das massive Müllproblem auf. Auch hier am Strand, an der Böschung, im Ort, einfach überall Müll. Flaschen, vor allem Plastikflaschen liegen herum, werden achtlos weggeworfen.
Da trinkt man vielleicht in zweisamer Runde am Strand sein Fläschchen Wein (oder zwei) und lässt sie dann einfach leer dort liegen. Der Strand ist total vermüllt, uns tut das in der Seele weh. Aber es scheint die Mentalität dieser Leute hier zu sein, wenig acht auf ihre Umwelt, ihren Lebensraum zu legen. Zwar stehen an der Strandpromenade zahlreiche Müllbehälter, aber man muss sie natürlich auch nutzen.
In Schäßburg machte uns eine Geschäftsinhaberin aufmerksam auf überquellende Mülleimer vor den Häusern, kein schönes Bild für Touristen. Sie hatte schon mehrfach die Stadtverwaltung darauf aufmerksam gemacht, aber nichts passierte. Sowas gibt es natürlich auch vereinzelt bei uns, aber hier gibt es das überall. Doch es scheint wirklich nur ganz wenige zu stören.
Das Bad im Meer
Nach dem Spaziergang musste ich dann ein erstes Bad imMeer nehmen, im Schwarzen Meer, ein tolles Gefühl. Das Wasser war recht warm, fast wie in Thailand, dazu kräftige Wellen. Ich ging hinein, wobei ich über sehr viele Steine musste, oft stolperte und mich nicht halten konnte.
Die hereinrauschenden Wellen spülten mich erst Richtung Ufer, dann zogen sie mich weiter hinaus. Da ich schlecht stehen konnte der Steine wegen hatte ich etwas zu kämpfen, um in Ufernähe zu bleiben.
Das Wasser war herrlich, allein der Halt auf dem Meeresgrund war schwierig. Also wieder raus und meine Gummischuhe angezogen, so ging es einfacher und erhöhte das Badevergnügen. Beate konnte sich noch nicht so recht zum Baden durchringen, so blieb sie den ganzen Tag trocken.
Im Ort - Vama Veche
Am Nachmittag unternahmen wir einen kurzen Spaziergang in den Ort, auch um die gute WLAN-Verbindung von gestern Abend zu nutzen. Zudem wollten wir noch etwas einkaufen zum Abendessen. Die Märkte hier haben allerdings fast nur Getränke, die aber in großer Auswahl, und Knabbereien jeder Art. Nunja, was braucht das Partyvolk mehr, dass vor allem hier am Wochende zusammenkommt?
Am Wohnmobil zurück gab es einen Kaffee, dann liegen im Sonnenschein, bis es durch den Wind zu kalt wurde. Mich trieb es noch ein weiteres mal ins Wasser, dann abduschen und später Abendessen.
Durch unsere Satellitenanlage können wir überall in Europa die über den Astra 1 Satelliten ausgestrahlten Fernsehsender empfangen und so verbrachten wir fast wie zu Hause unseren weiteren Abend.
Gefahrene Kilometer: 0 km