Georgien - Sechzehnter Tag, Dienstag 22.04.2025
Napoleon im Schloss

Wir hatten unseren Nächtigungsplatz auf dem Parkplatz des Dadiani Palastes mitten in der Stadt Sugdidi. Dem Palast, der 1860 von Achille Napoleon gebaut wurde, einem Enkel von Napoleon Bonapartes Schwester Caroline, ist ein großer botanischer Garten angegliedert.
Um 10:00 Uhr öffnete das kleine Museum im Schloss für Besucher. Zu sehen sind einige wenige der Exponate, die vom Schlossherrn Achille Murat im vorigen Jahrhundert zusammengetragen wurden. Man kann zwei Bereiche besichtigen, einmal den mit vielen kirchlichen Stücken, u.a. auch ein Abbild des angeblichen Totenhemdes von Maria, im zweiten Bereich dann Porzellan, Möbel und Waffen.
Am interessantesten ist ein Bronzeabguss der Totenmaske von Napoleon Bonaparte, wovon es nur drei Stück auf der Welt geben soll. Ein Freund von uns berichte genauer über die Geschichte.




Besuch im Park
Aufgrund des wunderbaren Sonnenwetters besuchten wir noch den angrenzenden sehr großen botanischen Garten, in dem sich aber hauptsächlich nur Bäume befanden und ein großer Teich mit hunderten von Karpfen und Kois.
Es war herrlich warm und und wir genossen das schöne Wetter.
Auf zum Wein
Beate hatte nicht weit von Sugdidi einen Winzer ausfindig gemacht, dem wir einen Besuch abstatten und wo wir eine Weinprobe georgischer Weine machen wollten.
Die Orkoli Winery liegt etwas nördlich des kleinen Ortes Khabume und ist äußerlich recht unscheinbar. Wir mussten erst fragen, ob wir richtig sind und nur einer der anwesenden Männern konnte etwas englisch. Aber der rief gleich seinen Freund an, mit dem er das Weingut betreibt und stellte einen Videoanruf her. Der Freund konnte nämlich besser englisch sprechen und so unterhielten wir uns per Video – Call.
Selbstverständlich konnten wir die drei im Weingut ausgebauten Weine probieren, einen trockenen Weißwein, einen dunkelgelben, als orange bezeichneten Wein und einen trockenen Rotwein.
Natürlich konnten wir nicht ohne einen Einkauf von je drei Flaschen des verkosteten Weins gehen, obendrauf konnten wir auch noch die angebrochenen Weine mitnehmen.
Der Probentisch draußen musste erst noch abgeräumt, die Schalen des letzten verspeisten roten Karfreitagseis noch weggeputzt werden, dann konnten wir die ersten Weine probieren. Der Freund am Video im Smartphone erläuterte einiges zu den Weinen, was ich aber nicht alles aufgrund des Straßenlärms verstehen konnte.

Es wurde uns Weißbrot gereicht, dazu recht salziger georgischer Sulgunikäse, der auch in der georgischen Pizza Kachapuri verwendet wird. Wein wurde recht großzügig eingeschenkt, Beate musste leider dankend ablehnen, da sie nach der Probe anstatt meiner das Steuer übernehmen wollte.
Es kam ein Teller mit Kachapuri, dann ein großes Glas mit Saft aus Feigen und Quitten, wieder ganz frisches warmes Kachapuribrot und ein Teller mit Salat aus Kartoffeln, Tomaten und sonst was.
Wir waren satt und voll des guten Weines, als uns noch ein ganzes frisches Kachapuribrot zumMitnehmen gebracht wurde.
Natürlich konnten wir nicht ohne einen Einkauf von je drei Flaschen des verkosteten Weins gehen, obendrauf konnten wir auch noch die angebrochenen Weine mitnehmen.
Zur Talsperre
Jetzt hatten wir keine große Lust mehr auf längere Fahrten oder weitere Besichtigungspunkte. Beate suchte einen guten Stellplatz in der Nähe des Enguri-Staudamms heraus, den wir mit einigen Umwegen über z.T. äußerst schlechte Straßen ansteuerten.
Manche Straßen sind in hervorragendem Zustand, viele sehr schlecht mit Schlaglöchern und Querrillen übersäht, wie wir es aber auch aus den Balkanländern kennen.

Als wäre das alles aber nicht genug, sind überall vor und hinter Zebrastreifen und auch sonst hin und wieder grundlos quer über der Straße fürchterliche Buckel aus Plastik oder Asphalt zur Geschwindigkeitsminimierung.
Oft sieht man sie zu spät und donnert darüber, das alles im Wagen umherfliegt. Wie schon in Frankreich frage ich mich, wie hier Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Krankenwagen schnell zum Einsatzort kommen, ohne dass ihnen die Achsen brechen oder der Kranke in der Ambulanz durch’s Fahrzeug geschleudert wird.
Gegen viertel vor vier hatten wir bei herrlichen Sonnenschein und 25 Grad unseren Stellplatz im Angesicht der riesigen Staumauer der Enguri-Talsperre erreicht.
Den Rest des Tages verbrachten wir zunächst draußen im Liegestuhl bei Sonnenschein und dann gegen Abend drinnen im Fahrzeug.
Gefahrene Kilometer: 99,5 km
Landkarte:


Interessant, die Geschichte der Bonaparte Abkömmlinge in Georgien, bzw. Frankreich. Wäre noch die Frage, ob der 81-Jährige der Letzte ist, oder ob die Linie weitergeht.
Die Weinprobe war scheinbar super, was alles aufgetischt wurde. Und wie haben sie geschmeckt?
Hier (also in Peterzell, bin hier zum CAT Sitting) regnet es seit heute Mittag, Lt. Gerry in Stetten auch seit Nachmittag, wird Zeit mit dem Regen… 🙋🏻♀️😘😊