2024 Erzgebirge in Sachsen

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Unsere gefahrene Strecke im Erzgebirge insgesamt 1535 km

Erzgebirge – Arzgebirg – eine Reise durch das sächsische Bergland

Erster Tag, Donnerstag, 05.09.24

Plauener Spitze war mal

Endlich mal wieder unterwegs mit dem Wohnmobil, monatelang konnte ich nur sehnsüchtig auf die Wohnmobilfahrer schauen, die in unserem Garten für ein oder mehrere Tage Station machten. Nun ging es kurz nach zehn Uhr morgens los Richtung Osten, Richtung Sachsen.

Die Autobahn unter den Rädern ging es Stund um Stund ostwärts, die Ankunftszeit blieb ziemlich unverändert, die Kilometerzahl hingegen verringerte sich kontinuierlich. Kurz vor Hersbruck in Franken mussten wir die Autobahn Richtung Berlin verlassen, der Tank verlangte nach Füllung. Etwas später waren wir wieder auf der Autobahn, knapp 20 Minuten hatte uns der Tankausflug zurückgeworfen. Dennoch, so kurz nach 16:00 Uhr erreichten wir die Stadt Plauen, bogen auf den städtische Stellplatz ein, zahlten 15,- € und ruhten erstmal ein bisschen aus von der langen Fahrt.

Plauen und E.O.

Knapp unterhalb des Schlosses lag der Stellplatz, von dort war es nicht weit in die Innenstadt. Zunächst kamen wir an einen sehr modernen Platz, wo viele Straßenbahnen und Busse zusammenkommen, doch von dort aus ging es in die recht hübsch wieder hergestellte Innenstadt. Plauen wurde in den letzten Kriegsmonaten 1944 und 1945 durch alliierten Bombenterror zu fast 95% zerstört, der Wiederaufbau gelang nur in geringem Maße und das DDR – Regime tat ihr Übriges, um die Stadt dem Verfall Preis zu geben. Erst nach den Wende 1989 / 1990 blühte sie wieder auf und erstrahlt heute zunehmend schöner, sehr hübsch anzusehen sind die Renaissancefassaden in einigen Innenstadtstraßen. Auffallend viele Figuren der aus den 20er und 30er Jahren bekannten Comicfiguren „Vater und Sohn“ des Zeichners E.O. Plauen standen im Stadtbild herum und bewarben Sparkasse, Malergeschäft u.a. Vor dem Erich-Ohser-Haus dann die Bronzeskulptur der beiden damals sehr populären Figuren. Aber nicht nur der Zeichner Ohser, auch die Plauener Spitze haben die Stadt bekannt gemacht.

Ein schönes, uriges Restaurant mit tollem Biergarten, das „Alte Handelshaus“ in der Straßberger Straße war unser Ziel. Herrliches Dunkelbier gab es hier aus der heimischen Sternquell Brauerei, dazu typische vogtländische Bambes, wunderbar knusprig in Fett ausgebackene Kartoffelpuffer.

Anschließend ein kurzer Bummel durch die Altstadt, dann ging es zurück zum Wohnmobil. Wir genossen noch etwas den herrlich warmen Sommerabend, leider nur auf einem gepflasterten Platz, aber immerhin konnte man draußen sitzen.

Zu gegebener Zeit hieß es dann das lauschige Bett im Wohnmobil aufsuchen und dem neuen Tag entgegen zu schlafen.

Gefahrene Kilometer: 492km

Zweiter Tag, Freitag, 06.09.24

Über sieben – äh zwei Brücken musst du gehen

Obwohl die Wettervorhersage für heute herrliches Wetter vorausgesagt hatte, regnete es. Aber es wurde dann im Laufe des Frühstücks besser und die Sonne brannte vom Himmel.

Es ging Richtung Göltschtalbrücke, vorbei an der Talsperre Pöhl und an einem Wegweiser Richtung Elstertalbrücke. Das schien interessant und wir bogen ab. Unterwegs dann überall Hinweisschilder mit Straßensperrungen, doch wir fuhren soweit es ging. Am kleinen Bahnhof Bartmühle ging es nicht weiter, also abgeparkt und zu Fuß zur riesigen Talbrücke über das Flüsschen Weiße Elster. Die Brücke war total eingerüstet, bis 2025 wird sie saniert, ca. 70.00 Kubikmeter Gerüst sind rundherum aufgebaut worden.Die Elstertabrücke gilt als die zweitgrößte Ziegelsteinbrücke der Welt und schönste in Sachsen. Wir erkundeten die Brücke rundum, machten etliche Fotos und kehrten dann zum Wohnmobil zurück.

Nächstes Ziel war die noch größere Göltzschtalbrücke. Auch hier versuchten wir die besten Fotopunkte zu finden, wanderten etwas herum und machten einige schöne Bilder. Dann ging es Richtung Klingenthal, der erzgebirgischen Musikinstrumentenstadt. Mehrere kleine Ortschaften wurden durchfahren, sehr auseinandergezogene Orte, ehe wir die Stadt Klingenthal erreichten. Hier gab es für uns aber nichts Interessantes zu sehen, sodass wir weiter fuhren zum nächsten Ziel.

Dieser Ort ist berühmt dafür, dass er der Geburtsort des ersten Deutschen im Weltall ist, Siegmund Jähn. Dementsprechend gibt es hier auch die deutsche Raumfahrtausstellung mit Exponaten der russischen und amerikanischen sowie deutschen Raumfahrt von den Anfängen bis zur Gegenwart. Beate interessierte sich nicht so sehr dafür und angesichts von neun Euro Eintritt war ihr ein Aufenthalt mit Lektüre im Wohnmobil lieber. Bei mir wurden Erinnerungen wach an die Zeit der Raumfahrt bis zur Mondlandung 1969, die ich als Kind sehr intensiv miterlebt hatte. Alles, was später kam, wurde nicht so interessiert aufgenommen und die aktuellen Raumfahrtprogramme sind oft keine Zeitungsmeldung mehr wert.

Stellplatzsuche

Immer wieder wird in der Werbung das Reisen mit dem Wohnmobil als die große Freiheit gepriesen, doch die hört spätestens dann auf, wenn man einen Übernachtungsplatz sucht und nicht auf zum Teil überteuerte und überfüllte Campingplätze möchte. So suchten wir einige Zeit herum, fuhren hierhin und dorthin, doch der passende Platz fand sich nicht. So mussten wir dann noch 20 Kilometer fahren, bis wir in der Gemeinde Wildenthal auf einem Privatgrundstück einen schönen Übernachtungsplatz fanden. Zum Abendessen wurde gegrillt und ich verköstigte leckere sächsische Schwarzbiere. Obwohl es tagsüber mit bis zu 33 Grad doch recht heiß war, wurde es schon recht früh am Abend kühl, sodass wir uns ins Wohnmobil zurückzogen, auch weil zahlreiches Stechgetier sich uns bemächtigte.

Gefahrene Kilometer: 113,3 km

Dritter Tag, Samstag, 07.09.24

Vom Museum in zwei kleine Städte

Endlich mal Frühstück draußen, zwar war noch alles nass, aber die Sonne zeigte sich langsam und trocknete Tisch und Stühle. Wir verließen unseren wunderschönen Stellplatz kurz nach 10 Uhr und fuhren nur wenige Kilometer in die nächste Stadt Eibenstock, wo das Schatzhaus Erzgebirge auf uns wartete, ein Heimat- und Stickereimuseum. Da wir noch etwas Zeit hatten besuchten wir noch ein kleines Fest auf dem Postplatz, das aber auch erst um diese Zeit begann.

Kurz nach 11 Uhr waren wir am Museum. Am eindrucksvollsten war die dem Museum übergebene private Sammlung eines Ehepaares, dass 50 Jahre lang erzgebirgische Schnitzkunst gesammelt hat und mindestens 10 – 20.000 Figuren und Gegenstände zusammengetragen hat.

Nach ausgiebigem Besuch des Museums ging es weiter nach Schneeberg. Hier liefen wir etwas über den Marktplatz mit seinem schönen Rathaus, besuchten ein erzgebirgisches Kunsthandwerksgeschäft und dann die große St. Wolfgangskirche, die einen dreiflügeligen Altar mit Gemälden von Lucas Cranach d.Ä. beherbergt.

Nach einem Eis und einer Eisschokolade ging es dann weiter in die Perle des Erzgebirges, nach Schwarzenberg.

 

In die Perle Sachsens

Hoch oben auf dem Berg befindet sich die Altstadt, überragt von der St. Georgskirche und dem Schloss. Das Innere der Kirche machte auf uns einen ganz besonderen Eindruck, sah sie doch mit ihren Erkern und Logen und der besonderen Bemalung nicht aus wie Kircheninnenräume sonst vorzufinden sind. Auch hier fand auf dem Marktplatz eine Veranstaltung statt, ein Weinfest, wo ich es mir nicht nehmen ließ, einen Wein aus einem kleinen brandenburgischen Weinbaugebiet zu kosten.

Höchstgelegene Stadt Deutschlands

Wieder in der Unterstadt am Wohnmobil ging es heute weiter zum letzten Ziel, nach Oberwiesenthal. Auf einem großen Parkplatz fanden wir einen guten Stellplatz für die Nacht. Der Weg in die Innenstadt zu einem Restaurant für das heutige Abendessen war beschwerlich, liegt Oberwiesenthal doch zum großen Teil am Berg mit steilen Straßen. Beate hatte ein gutes Restaurant herausgesucht, unter freiem Himmel im Biergarten konnten wir Haxe und typisch sächsische Sauerkrautklitscher essen, letzteres sind Kartoffelpuffer mit Sauerkraut.

Leider wird es immer früher dunkel, hier im Osten noch eher als bei uns daheim, sodass schon kurz nach 20 Uhr die Nacht und damit auch die Kühle hereinbrach. Für uns Zeichen, das warme Wohnmobil aufzusuchen und den Abend ausklingen zu lassen.

Gefahrene Kilometer: 70 km

Vierter Tag, Sonntag, 08.09.24

Von Berg zu Berg

Rauf auf den Fichtelberg

Wir standen auf einem großen Parkplatz in Oberwiesenthal, der aber nur von 18:00 Uhr bis 08.00 Uhr morgens gebührenfrei ist, danach kostet er 3,50 € die Stunde. Nicht sehr fremdenverkehrsfreundlich, wobei auch sonst überall im Ort das Parken Geld kostet oder auf eine Stunde beschränkt ist. Aber wir fanden etwas außerhalb des Ortes am alten Sessellift auf den kleinem Fichtelberg einen schönen Parkplatz ohne jedwede Beschränkung. Hier konnten wir in Ruhe unser Frühstück genießen.

Kurz nach zehn Uhr – wir kommen nie vor zehn Uhr weg – traten wir unseren Weg an zum Seilbahnstation auf den Fichtelberg, den höchsten Berg in Sachsen. Oben angekommen nicht so viele Leute wie ich es für den heutigen, schönen Sonntag erwartet hatte.

Nach etwas Aufenthalt auf dem Gipfelplateau traten wir zu Fuß den Rückweg an, eine schöne kleine Wanderung durch herrlichen Fichtenwald. Hier ist der Wald noch in Ordnung, im Harz fast völlig abgestorben.

Etwa zweieinhalb Stunden später erreichten wir unser Wohnmobil wieder.

Mit dem Auto auf den höchsten Berg des Erzgebirges

Dem Fichtelberg direkt gegenüber auf tschechischer Seite liegt der Keilberg, der Klinovec, der höchste Berg des Erzgebirges. In ca. 20 Minuten waren wir auf dem Gipfelplateau. Was im Winter die Skiläufer sind, sind hier im Sommer die Mountainbike Fahrer. Zu hunderten tummelten sie sich um den Gipfel herum, der Sessellift bracht unentwegt neue Biker mit ihren Rädern hoch. Es gibt hier viele schöne Mountainbike Strecken jedweder Schwierigkeit. Wir entzogen uns etwas dem Trubel und fuhren weiter, ursprünglich hatte ich die Nacht auf dem Berg geplant.

Tag des nicht ganz offenen Denkmals in Annaberg-Buchholz

So aber ging es zunächst auf tschechischer Seite Richtung Annaberg-Buchholz. Bei Bärenstein ging es wieder über die imaginäre Grenze und dann nach Annaberg-Buchholz. An der Kirche parkten wir den Wagen, und da am heutigen Sonntag gerade Tag des offenen Denkmals war, gönnte ich mir eine Besichtigung der Kirchenteile, die sonst nicht zugänglich sind. Man konnte den gesamten Dachstuhl begehen, eine faszinierende Holzkonstruktion über der Gewölbedecke des Kirchenschiffs. Auch eine Turmbesteigung war möglich, aber kurz vor dem letzten Abschnitt, bevor man ins Freie treten konnte, wurde man zu Kasse gebeten. Die drei geforderten Euros hatte ich aber nicht dabei und so machte ich mich wieder auf den Weg nach unten, auch weil ich Beate nicht zu lange warten lassen wollte.

Wir schlenderten eine Straße hinunter zum Marktplatz, in deren Geschäften es nur erzgebirgischen geschnitzten Weihnachtsschmuck gab. Auch in den anderen Ortschaften sah man in vielen Geschäften nur eine Sorte von Waren, weihnachtlichen Holzschmuck.

Am Rathaus vorbei ging es alsbald wieder zurück zum Wohnmobil.

Sagenumwobene Greifensteine

Nächstes Ziel waren die sagenumwobenen Greifensteine, seltsame Felsformationen mitten im Wald. Etwas wanderten wir umher und ich bestieg eine Aussichtsplattform auf den höchsten der Felsen – bei Beate klemmte trotz Einwurf der geforderten Münze das Drehkreuz, sodass sie leider nicht mit aufsteigen konnte.

Nach etwa einer Stunde setzten wir dann unsere Fahrt fort zum letzten der heutigen Besichtigungspunkt, dem Pferdegöpel bei Marienberg. Hierbei handelt es sich um eine alte Anlage, um per Pferdekraft Bergleute in den Schacht des Bergwerks hinunter zu lassen und wieder heraufzuholen. Später errichtete man hierzu Fördertürme über den Schächten. Allerdings war die gesamte Anlage geschlossen, sodass man nur wenige Fotos von Ferne machen konnte.

Der Himmel begann sich leider zuzuziehen, so wie es die Wettervorhersage vorausgesagt hatte. Das herrliche Sommersonnenwetter neigt sich dem Ende zu.

Pferdegöpel bei Marienberg

Nachtquartier im Wald

Unweit der Ortschaft Marienberg fand Beate einen geeigneten Stellplatz für die Nacht bei einer schönen Waldwirtschaft. Gegen Einnahme einer Mahlzeit konnte man hier kostenlos Übernachten. Dieses Angebot nahmen wir gern an, speisten gut, tranken wohlschmeckendes, dunkles Bier aus der Region und beendeten dann diesen schönen und erlebnisreichen Tag.

Gefahrene Kilometer: 81,3 km

Fünfter Tag, Montag, 09.09.24

Ein Tag beginnt im Chaos

Wasser im Wagen und kein Gas

Kurz nach halb sieben bemerkte ich Wassereinbruch im Wagen. In der Nacht hatte es zum Teil heftigst geregnet und vom lauen Sommerabend gestern hatten wir noch die Dachluken weit offen gelassen. Natürlich hatte es hier nun stark hereingeregnet während wir schliefen. Schnell schloss ich die Luken aber schon zu viel Wasser war hereingedrungen, sodass schnell Handtücher herbeigeholt werden mussten.

Kaum lag ich wieder im Bett, leuchtete das Bedienfeld des Kühlschranks auf. Was war da los? Der Grund war schnell gefunden, das Gas war leer. Also jetzt hieß es schnell handeln, die nächstliegende Tankstelle mit LPG herausgesucht, Kleidung übergestülpt und los. Es regnete in Strömen. 20 Minuten später war die Gasflasche wieder gefüllt und wir konnten uns ein Plätzchen zum Frühstücken suchen.

Das eingedrungene Wasser musste nun erstmal so gut es ging aufgewischt und dann sich selbst überlassen werden, irgendwann wird es schon abgetrocknet sein.

Weihnachtsschmuck in Massen

Wir trafen in Seiffen ein, dem berühmtesten Ort im Erzgebirge für weihnachtliche Schnitzkunst. Ein Geschäft mit Holzkunst reiht sich an das andere, alle wollen verkaufen, ihre Ware an den Kunden bringen.

Wir parkten bei einem großen Geschäft mit Schauwerkstatt, zu dem auch ganze Busladungen von Kundschaft gebracht werden. Sehr schöne Dinge gab es hier und wir ließen uns hinreißen, zwei schöne Stücke aus dem Sortiment zu erwerben.

Danach durchstreiften wir noch etwas den Ort, besuchten die weltberühmte Seiffener Kirche und durchstöberten dann fast jeden Laden, der auf unserem Weg lag. Irgendwann kehrten wir zum Auto zurück und setzten unsere Fahrt fort.

Besuch beim Cousin

Über den sehr schönen Ort Frauenstein kamen wir nach Schellerhau, wo mein Cousin Eberhard sehr abgelegen in einem kleinen Häuschen wohnt. Sechs Jahre sind es her, seit wir hier zuletzt waren. Entsprechend war die Begrüßung.

Zum Abendessen fuhren wir in ein Golfclublokal in Teplice in der tschechischen Republik, die Grenze verläuft hier ganz in der Nähe. Danach noch eine kleine Rundfahrt im deutsch-tschechischen Grenzgebiet, ehe wir wieder am Haus ankamen und den Abend bei gutem Wein und guten Gesprächen recht spät beendeten.

Das Wetter hatte sich auch wieder einigermaßen gemacht, sodass der chaotisch begonnene Tag noch sehr schön endete.

Gefahrene Kilometer: 93,6 km

Sechster Tag, Dienstag, 10.09.24

Heimfahrt

Grau, Regen, Kälte und Sonnenschein

Gegen morgen fing es wieder an zu regnen, war uns aber egal, es sollte Frühstück im Haus geben und dann ohnehin der Heimweg angetreten werden. Bei Cousin Eberhard und seiner Frau Evi gab es in der gemütlichen Stube ein herrlich reichhaltiges Frühstück und der Gesprächsstoff ging nicht aus. Kurz nach elf Uhr brachen wir dann auf, zunächst bis nach Dippoldiswalde, wo wir in einem riesigen Edeka – Markt einen Kasten mit den unterschiedlichsten regionalen Schwarzbieren füllten. Einzig Köstritzer Schwarzbier bekomme ich bei uns in Mühlheim, die anderen herrlichen regionalen Schwarzbiere nur hier.

Gut mit schwarzem Stoff eingedeckt ging es weiter.

In die Geburtsstadt meines Vaters

Nach Stollberg im Erzgebirge führte uns der Weg, in die Geburtsstadt meines Vaters, der hier 1911 das Licht der Welt erblickte. Leider hatte ich mich nicht ausreichend vorbereitet und mich nicht darüber informiert, in welcher Straße unter welcher Nummer sein früheres Elternhaus zu finden gewesen wäre. Nun, immerhin sahen wir Marktplatz und Rathaus und die Hauptstraße mit ihren Geschäften. Nach einem nicht allzu langem Bummel bei schönem Sonnenschein ging es weiter nach Zwickau.

Automobiles Museum Horch

In Zwickau war die Firma Horch zuhause, nach dem Krieg in der DDR die Sachsenringwerke, die Wartburg und Trabant fertigten. Das Horch Automuseum beherbergt in einer sehr ansprechend aufgemachten Ausstellung automobile Raritäten der Marken Horch, Audi und Wanderer sowie der Sachsenringwerke.

Beate hatte eher das Interesse, sich die Stadt anzusehen, sodass ich das Museum allein aufsuchte und sie ins Stadtzentrum ging.

Mein Rundgang dauerte fast zwei Stunden und als ich zum Wohnmobil zurückkehrte, war Beate auch schon seit wenigen Minuten da. So konnte es gleich weitergehen, die Autobahn war schnell wieder erreicht und nun ging es in flotter Fahrt Richtung Heimat.

Fahrtunterbrechung für die Nacht

In Bayreuth fand ich einen für die Nacht geeigneten Stellplatz, wir waren genug gefahren.

Ein Bummel in die Innenstadt führte uns auch zu einer Brauereiwirtschaft, und da es schon später war und Beate auch nichts mehr kochen wollte, schlug ich vor, ein letztes Mal auf dieser Reise einzukehren. Gutes Bier gab es natürlich, schließlich waren wir in Franken, dazu eine kleine und leichte Kost, hatten wir doch zur Mittagszeit auch schon etwas gegessen.

Bei Dunkelheit kehrten wir zum Wohnmobil zurück und nach Beendigung des Abends brach die letzte Nacht im Wohnmobil auf dieser Kurzreise an.

Gefahrene Kilometer: 282 km

Siebter Tag, Mittwoch, 11.09.24

Wir sind wieder zuhause

Entlang des grauen Asphaltbandes

Die Nacht ohne Regen, der Morgen kühl aber trocken. Nach dem Frühstück ging es zunächst zur Tankstelle und dann direkt auf die Autobahn, die wir bis 20 Kilometer vor Tuttlingen nicht mehr verließen. Wir kamen gut voran trotz einiger Baustellen und manchmal etwas stärkerem Verkehr, doch nach ca. fünf Stunden bogen wir um 14:25 Uhr auf unser Grundstück ein.

Fazit

Sehr viel Glück hatten wir mit dem Wetter, die ersten vier Tage purer Sonnenschein und Hitze bis 34 Grad, dann Abkühlung und Regen, aber da hatten wir das schöne Wetter nicht mehr so nötig. Wir hatten schöne, aber auch sehr einsame Landschaften erlebt und überall zum größten Teil schön herausgeputzte Städte und Dörfer. 34 Jahre nach Zerfall der DDR kann man nur noch manchmal erahnen, wie es hier ausgesehen haben mag.

Gefahrene Kilometer: 404 km

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